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Alt 18.09.2006, 19:05
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Sabine1965 Sabine1965 ist offline
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Standard AW: Bin neu - malignes Melanom

Liebe Claudia,

lieben Dank für Deine Antwort und: ich kann verdammt viel Glück ab, schick ruhig rüber, kann gar nicht zu viel sein Hast Du nun schon etwas über Deinen Befund gehört??? Ich hoffe, dass alles ok ist

Ach ja, warum bin ich jetzt eigentlich hier und kann schreiben? Habe ich mich nicht erst heute morgen zum Krankenhaus abgemeldet?

Tja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

Ich bin also brav heute morgen mit meinem Mann ab zum KH und wurde auch aufgenommen (kam mir vor wie auf dem Arbeitsamt, ganz modern alles mit den Aufnahmemodalitäten und Nummern ziehen, eleganter Eingangsbereich etc.) und wurde dann zur Chirugie geschickt - und das wars dann auch fürs erste. Es konnte mir keiner etwas sagen, die Schwester war total lieb, zeigte mir wo alles ist (Klo etc.) und sagte mir, dass die Ärztin vormittags mit mir sprechen würde. Wollte ja unbedingt, dass mein Mann mit dabei ist - er hört immer besser zu als ich und vergißt auch nicht so schnell

Gut, es wurde immer später - gegen kurz vor 12 Uhr holten wir uns die Erlaubnis, im Kaffee im Erdgeschoss einen Kaffee zu trinken - sollten in 15 Min. wieder da sein. Und was war? Wir kommen pünktlich wieder und es hieß, dass die Ärztin uns gesucht hätte Na ja, sagte die Schwester, macht ja nichts, sie kommt dann gleich zu Ihnen...

Das gleich zog sich - irgendwann habe ich dann die Schwester angesprochen und die hielt die Ärztin auf dem Flur auf - allerdings konnte diese mir NICHT sagen, was nun weiter geplant ist, dass würde der Chef mit mir besprechen Sie hatte noch nicht einmal den schriftlichen Bericht der Spiegelung und den histologischen Befund - nun denn, wenn man mit mir mal sprechen würde: ich habe alles dabei (versuche ja, von allem eine Kopie zu bekommen...).

Am späten Nachmittag war es dann soweit: Chefvisite - ich also ins Zimmer (hab ich eigentlich schon erzählt, dass man mich auf ein 6-Bettzimmer verfrachtet hat? Eng kann ja sooooooo gemütlich sein - und dann nur 1 TV für eine Seite, sprich 3 Betten - aber eigentlich unwichtig...) und da ich mein Bett direkt an der Tür hatte, überfiel mich der "Chefaufschneider" gleich mit: darf ich mal den Bauch sehen? Ich also brav das T'Shirt hoch - legen Sie sich aufs Bett, gut, war ne klare Ansage und Bine brav aufs Bett geklettert. Er drücke mir dann auf dem Bauch herum und fragte nach Essen und Stuhl - meine ehrliche Antwort: Ich habe bis gestern alles ganz normal gegessen und noch geht es mit dem Stuhl, tut zwar weh und ist nicht normal, aber es kommt wenigstens nochwas...

Und dann kamen nur noch gemurmelte Worte an seine Kollegen (es waren insgesamt 2 Ärzte, die Ärztin, die ich auf dem Flur abgepasst hatte und eine Schwester dabei) und ich verstand nur in etwa, dass man es ohne Stoma mit Bestrahlung / Chemo versuchen sollte. Aber das alles, ohne mit mir nur noch 1 Wort zu wechseln

Ich wollte mich dann am Gespräch beteiligen und meinte in etwa zum dem Chefarzt, dass ich sehr froh darüber bin, erst einmal kein Stoma zu bekommen - was glaubt Ihr, was der Idiot (Sorry ) geantwortet hat: Wir machen das, was notwendig und gut ist und sie sollten sich im klaren sein, dass Sie ein ganz anderes, ernstes Problem haben!!!!! Wie bitte? Habe ich richtig gehört? Das hat der jetzt nicht zu mir gesagt, oder?

Ich bin ihm fast an den Hals gegangen und meinte nur: ich bin 41 Jahre alt und er kann mit Sicherheit davon aussgehen, dass ich weiss, dass ich ein großes Problem habe und er sich einmal überlegen sollte, wie er mit den Patienten umgeht. Dann fragte ich ihn, wie das weitere Vorgehen denn nun aussehen würde - da fragte er allen ernstes, ich wäre doch beim Arzt gewesen und der hätte mir doch mit Sicherheit alles erklärt Ich brauche Euch nicht zu sagen, dass ich fast ausgerastet bin, oder?

Auf jeden Fall hat dann die Ärztin von ihm den Auftrag bekommen, mit mir das weitere Vorgehen zu besprechen - das würde aber noch dauern...

Das Ende vom heutigen Tage lief dann so ab: Kurze Aufklärung (sie hat sich aber wirklich Zeit genommen, hat erklärt und zugehört etc.) durch die Ärztin, dann die Mitteilung, dass ich auf eine andere Station (Gastro) komme und die Ärztin dort (sofern sie dann Zeit hat) mit mir alles weitere besprechen würde.

Ein Stoma vor der eigentlichen OP gelegt werden, wenn ein DArmverschluss droht...

Tja, auf der anderen Station - als man uns dann endlich dort hingebracht hat - war keine Ärztin mehr anwesend (sie hatte ja schon soooo lange Dienst, auch die letzte Nacht) und als ich dann sagte: dann gehe ich jetzt nach Hause und komme morgen früh wieder antwortete mir die wirklich liebe Schwester: ok - bitte unterschreiben und morgen früh um 8 Uhr wieder da sein.

Sorry Ihr Lieben, aber das MUSSTE raus - ich glaub echt nicht, was ich heute wieder erlebt habe!

Ich hoffe wirklich, dass ich morgen nun wirklich schlauer bin mit dem, was nun weiter anstehen wird! Verdammt (nochmal sorry!), es läuft die Zeit und ich will dieses DING nicht in mir haben mit dem Wissen, das es munter wächst und gedeiht!

So, nun geht es mir etwas besser, ich hoffe, ich habe Euch nicht allzu sehr zugetextet

Bis bald, liebe Grüße

Sabine
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