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Alt 25.08.2005, 18:33
SilkeG SilkeG ist offline
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Standard AW: Tumore im Bauch / 3 Jahre nach Osteosarkom

Hallo Wolfgang,

erst ein Mal möchte ich Dir schreiben, dass es mir sehr Leid tut, dass Ihr Euch erneut mit dem Thema Krebs beschäftigen müsst.

Vor 4 Jahren litt Melli ( damals knapp 15 ) unter starken Bauchschmerzen, freier Flüssigkeit im Bauchraum und mehrmals täglichen Erbrechen. In einem kleinem Allgemeinkrankenhaus wurde Ihr der Blinddarm entfernt ( angeblich chronisch entzündet ) und der Chirurg erwähnte kurz nebenbei, dass er eine leichtgerötete Stelle im Dickdarm gesehen hätte. Nach der OP gingen die Beschwerden nicht weg und es fand etwa 1 Woche später eine Darmspiegelung statt, bei der Gewebeproben dieser Stelle genommen wurden. Der histologische Befund ergab: Burkitt-Tumor (=hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom; der am schnellst wachsende Tumor des Menschen) und mittlerweile schon weit fortgeschritten (Stadium 3 von 4) .

Seit dem gebe ich nicht mehr so viel auf die Meinung von Chirurgen in Bezug auf onkologische Erkrankungen.

Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass alles gar nicht so schlimm sein muss. Vielleicht irrt sich dieser Chirurg, genauso wie damals bei uns und es gibt für all das eine harmlose Erklärung.

Falls es sich tatsächlich um ein Rezidiv des Osteosarkoms handeln sollte, hätte Marc trotz allem Chancen auf Heilung! Je später ein Rezidiv auftritt, desto vorteilhafter ist das in Bezug auf die weitere Behandlung. Bei einem Mädchen ( Osteosarkom ) von unserer Station sind leider schon bei der Abschlussuntersuchung Lungenmetastasen aufgetreten. Im Coss-Protokoll gibt es einen Hochrisikozweig, in den er dann wahrscheinlich kommen würde. Euch würden erneut schwere Monate bevor stehen, aber IHR könnt das schaffen! In den letzten 3 Jahren ist die Forschung weiter vorangeschritten. Unter dem 04.05.2005 kannst Du unter dem News-Magazin bspw. etwas über den Einsatz von Interferon Alpha bei Osteosarkomen lesen. Also: gebt die Hoffnung nicht auf.

Bei Melli bestand gerade vor 6 Wochen erneut (zum 2. Mal ) ein Rezidivverdacht. Sie ist zwar 4 Jahre älter als Marc, doch ich denke: so unterschiedlich wird die Einstellung der beiden nicht sein. Erst war sie am Boden zerstört, sah Ihr Leben, dass nach der Krankheit endlich wieder NORMAL war, schwinden und war sich aber sehr schnell sicher: ich schaffe es ein 2. Mal, den Krebs zu besiegen.

In einem unserer letzten Arztberichte stand, dass vorsichtig auf das erhöhte Risiko eines Zweittumors hingewiesen werden müsste; falls es sich bei Marc um eine Zweittumorerkrankung in Form eines Non-Hodgkin-Lymphoms bzw. Hodgkin-Lymphoms handeln sollte, so hätte er gute Chancen auf Heilung ( ca. 80 % beim NHL und über 90 % beim Morbus Hodgkin - bei Ersterkrankungen).

Ich kann verstehen, dass Ihr zurzeit mit dem schlimmsten rechnet; aber es besteht trotz allem Hoffnung auf Leben.

LG und von Herzen alles Gute

Silke
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