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Alt 18.03.2008, 12:46
Ela4811 Ela4811 ist offline
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Standard AW: Diagnose GlioIV Hilflos

Hallo Marion,

der Tumor bei meiner Mam war schon sehr groß (ca. so groß wie ein XXL-Ei). An welcher Stelle der genau war, kann ich nicht sagen. Meine Eltern haben am Anfang immer alleine mit den Ärzten geredet. Somit wußten wir nicht genau Bescheid. Meine Mam war geschockt und mein Papa wollte es nicht hören.

Sie hatte noch 2 weitere, die nicht entfernt werden konnten. Sie bekam Chemo mit Termodal und Bestrahlung. In der Zeit zwischen OP und Therapiebeginn waren nur 4 Wochen und in dieser Zeit ist noch so ein Sch...Ding gewachsen. Sie hatte also noch 3 Stück, wo wir gehofft und gebetet hatten, dass die doch verschwinden sollen. Sie hat alles tapfer mit gemacht und auch dagegen gekämpft. Sonst wäre sie nie so weit gekommen.
Als es hieß, die Dinger sind kleiner gewurden, da musste sie ins Krankenhaus. Ihr ging es so schlecht. Sie wollte nie dort sterben und das musste sie nicht. Wir haben sie nach Hause geholt. Seit Silvester lag sie im Sterben. Sie hat sich so gequält. Der letzte Kampf war ganz schlimm. Wir waren alle bei ihr.

Ich habe immer gesagt, Mam soll nicht leiden - aber sterben auch nicht.

Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Genieße die Zeit mit deiner Mama auch wenn es nicht so einfach ist. Und wie gesagt, wenn sie mal was erzählt, was wenig Sinn ergibt, dann sage nichts. Meine Mam wußte schon, dass was nicht stimmt. Wenn sie nach Wörtern gesucht hat, dann habe ich sie nicht vorgesagt. Das war, glaube ich, ganz gut.

Die Wesenveränderungen werden sich nicht bessern. Ich habe daran geglaubt, der Onkologe hat beim Gespräch mir den Boden untern den Füßen weggezogen.

Wir sind 3 Kinder, aber ich hatte immer den beste Beziehung zu meiner Mam. Wenn was nicht so klappte, mein Papa und sie sich nicht verstanden oder die Frage nach einem Rollstuhl... dann habe ich das gemacht. Meine Eltern konnten nicht mehr reden. Mein Papa hat lange Zeit gedacht, dass Mam sich anstellt und sie durch die Gegend laufen kann. Sie konnte nicht mehr. Und meine Mam hatte noch nicht einmal mehr die Kraft, ihm die Meinung zu sagen. Ich habe viel vermittelt und mir hat sie dann ein wenig geredet. Sie hat mir versprochen, dass sie kämpft. Mein Freund und ich denke über Kinder nach und sie sollte dabei sein. Sie hat den Mut nie aufgegeben.

Du kennst deine Mama am Besten. Vielleicht fällt die was ein, damit es sich lohnt zu kämpfen.

Tut mir leid, dass ich ganz schön viel geschrieben habe...

Ich hoffe, dass deine Mama diese schreckliche Krankheit bekämpft!!!
Gib die Hoffnung nicht auf - egal wie schwer es dir fällt!!!

Ela
__________________
Mam
* 18.06.1949 + 08.01.2008

Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen,
ist voller Trauer unser Herz;
Dich leiden sehen und nicht helfen können,
das war unser größter Schmerz.

Ich werde Dich ewig lieben!!!
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