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Alt 14.12.2007, 09:25
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centaurus centaurus ist offline
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Standard AW: Info´s zur durchgeführten OP

Hallo Beene
Ich schreibe Dir heute mal ganz kurz ne erste Stellungnahme. Da ich zeitlich etwas unter Druck bin (geschäftlicher Weihnachtsstress..), kann ich zu einem späteren Zeitpunkt dann ausführlicher schreiben.
Ich habe genau dasselbe durchgemacht. Im Feb. 07 wurde meine Prostata total entfernt und da das Adenokarzinom bereit auf die Blase und den Dickdarm übergegriffen hatte, wurden auch bei mir ein endständiges (nicht rückverlegbar) Colo- und Urostoma angelegt. Grundsätzllch lässt sich damit sehr, sehr gut leben, denn die Rechnung ist relativ einfach :
Ohne Stoma = begrenzte Lebensdauer, mit Stoma = weiterführen eines ganz normalen Lebens.
An die Stomas gewöhnt man sich ganz schnell, ich habe diese als Teil meiner Selbst akzeptiert, ändern kann ich daran sowieso nichts. Ich muss dazu sagen, dass ich mir während des Spitalaufenthalts auch viele Gedanken gemacht haben. Ich bin selbständig, deshalb hängt ein grosser Teil meiner Existenz (inkl. Familie etc.) vom Erfolg meiner Firma ab. Ich beschäftige Leute, die auf den monatlichen Lohn angewiesen sind. Ich habe mir auch überlegt, wie schaffe ich das alles, wird alles wieder so sein wir früher. Und ja, es ist wieder so wie früher, und die Situation hat sich bei mir relativ schnell wieder normalisert.
Zum Spitalaufenthalt : Aufgrund Deiner Beschreibung, die ziemlich identisch ist mit meiner Situation, musst Du von ca. 20-30 Tagen Aufenthalt ausgehen, je nach Komplikationen etc.
Mein Umfeld beschreibt mich als "zähen Hund" und so habe bereits ca. 1 Woche nach dem Verlassen des Spitals wieder langsam begonnen mit Arbeiten. Vorerst nur Teilzeit, nach 7 Wochen war ich wieder zurück auf dem normalen Pensum von 110% ;-)
Das tägliche "Handling" des Uro- und Colostoma bereitet mir überhaupt keine Mühe, klar, am Anfang gibt es immer die eine oder andere kleine Panne, aber daran wird sich auch Dein Grosscousin gewöhnen. Ich muss dazu noch anfügen, dass ich von meinen unmittelbaren, familiären Umfeld grossartig unterstützt wurde, und sie mich nicht wie einen Kranken oder Behinderten behandelt haben, sondern einfach wieder als den Papa, so wie er früher war. Ich hoffe, dies hilft Dir vorest etwas über die ersten Ängste etc. hinweg. Ich bin gerne bereit, auch via PN weitere Auskünfte zu erteilen.
Also, keine Panik, auch nicht beim Direktbetroffenen, das kommt schon gut.
Ich drücke Euch die Daumen und bin überzeugt, dass ihr es schaffen werdet.
Liebe Grüsse, Markus
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