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Alt 21.11.2012, 09:42
angie fuerst angie fuerst ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrungen mit Psychotherapie?(Vegetatives Nervensystem i.d. Griff bekom

Hallo ihr Lieben,
zu erst einmal möchte ich euch allen danken, dass dieses Thema überhaupt öffentlich angesprochen und diskutiert wird (Gesine, das war mutig!) und alle Schreiberinnen offen über ihre Erfahrungen berichten, denn Psychotherapie und Depressionen in Zusammenhang mit Krebs ist ja nun leider immer noch ein bisschen ein Tabu-Thema.
Ich selbst erkrankte vor sieben Jahren an BK und fand damals leider noch nicht dieses Forum. Aber ich machte mich gleich nach der Entlassung aus dem Brustzentrum auf die Suche nach einer Psychoonkologin und kann nur sagen, ich bereue keine einzige Therapiestunde. Es hat mir so gut getan über meine Ängste, meine Trauer über den Verlust der Unversehrtheit meines Körpers, meine Durchschlafschwierigkeiten, meine verminderte Leistungs- und daraus folgende verminderte Erwerbsfähigkeit, meine unendlichen Erschöpfung und die bei mir massiven Nebenwirkungen von Tamoxifen und Zoladex zu sprechen.
Und ich möchte Ingrids Aussage nochmals hervorheben, dass es für uns Tumorpatientinnen wirklich ein guter Weg ist, wenn die Therapie unterstützend, d.h. resourcenorientiert läuft. Davon habe ich sehr, sehr viel mitgenommen und komme mit meinen depressiven Schüben, die sich nach meiner zweiten Tumorerkrankung leider einstellten, viel besser zurecht. Und ich möchte alle dazu ermutigen, falls wirklich Depressionen vorliegen sollten, sie bei einem Facharzt mit Psychopharmaka behandeln zu lassen, denn Depressionen können tödlich sein. Ich musste leider miterleben, dass in meinem beruflichen Umfeld zwei liebe Menschen, die an Depressionen erkrankt waren und sich nicht fachärztlich behandeln ließen, Suizid begangen haben. Aus diesem Grund finde ich es ungemein wichtig, dass dieser Thread eröffnet wurde, denn Depressionen darf man /frau nicht "auf die leichte Schulter nehmen". Und da wir zwar alle Tumorpatientinnen sind, aber jede von uns individuell mit ihrer Erkrankung umgeht, stellt es meines Erachtens kein Problem für uns dar, dass die eine oder andere eben psychoonkologische Betreuung für sich in Anspruch nimmt. Im Gegenteil, ich merke, dass ich durch meine langjährige Therapie jetzt sehr gut mit meiner jetzigen Lebenssituation umgehen kann. Danke nochmals dafür, liebe Gesine, dass du uns diese Diskussion in deinem Thread ermöglichst.
Und was meine Vorschreiberin I.J. betrifft, so ist es jederzeit möglich, nicht alle fünf "Schnupperstunden" wahrzunehmen und zu einer anderen Therapeutin zu wechseln. Entweder besprichst du das mit der Psychotherapeutin, bei der du die Therapie begonnen hast (das geht auch telefonisch) oder mit deiner Krankenkasse.
Liebe Grüße an alle
Angie

Geändert von angie fuerst (21.11.2012 um 09:47 Uhr) Grund: Ergänzung
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