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Alt 22.03.2013, 17:08
karenin18 karenin18 ist offline
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Standard AW: Lymphstau nach Op mit LK Entnahme

Hallo,

nachdem ich einige der vorangegangenen Beiträge gelesen habe, möchte ich gern mitteilen was mir zum Thema bekannt ist, und wie ich damit umgehe.

schildere mal wie es bei mir war und ist:
- Wertheim OP 2007
- 56 Lymphknoten aus Bauchraum entnommen (alle ohne Befund)
- noch in der Klinik mehrere Liter Wasser im Bauchraum gehabt; Lymhe floss also nicht ab; MLD noch in der Klinik begonnen, denn beide Beine jeweils enorm dick und sehr Druckempfindlich;
- Wegen weiterer heftiger Einlagerung im Bauchraum, bis hin dass ich sehr schwer atmen konnte, würde sagen Atemnot...wurde dann der im Unterbauch punktiert. Die Lymphe floss dann in einen dafür gelegten Katheter. (Machen die Ärzte aber nur sehr ungern, da sich durch Punktieren oft eine Anregung der Lymphproduktion (nicht sicher ob es so heißt ) einstellt.
- Während Reha Lymphozele festgestellt (direkt neben der Blase, was leider auch noch bei Sono zu Verwechslung mit der Blase führte).

Ich bekam von der Klinik wo ich operiert war von der Lymph Therapeutin ein Merkblatt, was ich zu beachten habe, wenn ich nicht möchte dass Probleme entstehen. Diese habe ich wirklich sehr diszipliniert umgesetzt. Und ich habe immer wieder Fragen gestellt, warum wieso...und was passiert wenn....

Daher habe ich großen Respekt vor diesem Oedem ;-) Meine Hüftlangen-Kompressionsstrümpfe KKL II, Flachstrick versteht sich, trage ich wirklich seither sehr konsequent. Bis auf Ausnahmen, mal 1-2 Tage Pause. Aber nicht im Sommer! Denn genau dann ist es extrem wichtig sie zu tragen, weil sich ja die Gefäße ausdehnen und es dann eben noch eher zu Schwellungen (Lymphstau) kommt. Wenn ich Freizeit habe, jetzt dürft ihr mal lachen, dann besprühe ich im Sommer die Strümpfe am Beim mit einer Wasserspritze.
Das kühlt. Im Büro , na ja , sehr unangenehm....Aber ich habe mich tatsächlich daran gewöhnt. Kein heißes Bad nehmen, keine Sauna, kein Sonnenbaden, keine Fubodenheizung, aufpassen mit Fußnägeln (Nagelfalz nicht verletzen), niemals ins die Oedem betroffenen Stellen Spritzen geben lassen, keine Knetmassage, keine Fussreflexzonenmassage. Unklare blaue Flecken --> ab zum Arzt (was bei mir bisher nicht vorkam)

MLD macht ohne Strümpfe wenig Sinn. Die MLD dient der Entstauung, die Strümpfe der Kompression um keine weitere Einlagerung zu bekommen. Es gibt auch Lymphologen und Phlebologen, macht auch Sinn bei Schwierigkeiten sich dort mal einen Termin zu machen. Diese Ärzte sind auf das Thema spezialisiert.

Bei Einlagerungen in den Beinen kann man auch mit etwas Gymnastik (die einem eigentlich jeder Lymphtherapeut zeigen kann und erklären was daran hilft) zur Entstauung beitragen.

Die Strümpfe nur streng nach Anweisung waschen und behandeln, da ansonsten die Kompression nicht auf Dauer gewährleistet ist. Z.B. nicht Beine eincremen, dann Strümpfe an! Gibt aber im Sanitätshaus einen speziellen Schaum zum auftragen. Man hat normalerweise 1/2 jährlich Anspruch auf ein paar neue. Vor allem dürfen sie nicht ausgeleiert sein und müssen stramm sitzen. Habe kürzlich von einer Neuerung gelesen was MLD betrifft. Die Kassen genehmigen mämlich inzwischen (hoffentlich jetzt schon Bundesweit) eine s.g. Langzeitverordnung. Bei bestimmten Diagnoseschlüsseln kann man sich vom Arzt (habe es von meiner Gyn erhalten) ein enstsprechendes Formular aushändigen lassen, was bestimmte Richtlinien erfüllen muss. Das habe ich bei meiner Krankenkasse eingereicht. Ist bewilligt, und nun kann meine Ärztin mehrere Anwendungen verordnen, mehr als nur 10 St. pro Rezept, und das, ohne das es ihr Budget belastet. Der Vorteil für mich ist auch, ich muss dann ja nicht mehr dauernd um ein Rezept kämpfen bzw. es ständig neu besorgen...
Ist bei mir alles sehr aktuell, habe das Rezept noch nicht bzw. diese Langzeitverordnung.

Die Messung der Beine unbedingt dann machen lassen, wenn Beine entstaut sind! Vorrangig morgens. Denn ansonsten können die Strümpfe gar nicht wirken, weil sie nach Entstauung dann ja zu locker sitzen wenn vorher "falsch" gemessen wurde. Die Kompressionsklasse richtet sich ja sicher nach der Stärke des Oedems, darüber kann ich nichts weiter sagen. Aber wer Probleme hat, sollte sich da mal schlau machen.

Was mir erklärt wurde : Das sek. Lymphoedem kann nicht besser werden, also wieder weg gehen oder heilen....Denn die Lymphknoten sind nunmal unwiederbringlich weg! Die haben aber vorher die "Arbeit verrichtet" was nun die Strümpfe u. die MLD bewirken soll. Die Knoten sind wie eine Klappe, die sich öffnen, aber halt auch wieder schließen wenn die Lymphe durch die Lymphbahnen fließt. Die Lymphbahn läuft fast neben der Blutbahn entlang. Das Wasser wird auch durch Bewegung u. durch MLD nach oben transportiert. Deshalb kann eine MLD auch nur Sinn machen, wenn sie korrekt ausgeführt wird. Jedenfalls fließt sie abschließend an einer bestimmten Stelle im Körper ab. Da die Lymphe für den Transport von wichtigen Stoffen und auch zum Abtransport von "Abfall" (darf ich mal so nennen) zuständig ist, ist es eben auch sehr wichtig, dass man dieses System in Ordnung hält. In einem vorherigen Beitrag wurde auch das Bandagieren (Wickeln) angesprochen. Das habe ich nicht machen lassen. Soll aber wohl auch wichtig sein, vielleicht erstrecht, wenn man starke Probleme mit Einlagerungen hat?! Ansonsten gibts eben Folgeerscheinungen...Ich denke da immer an die üblen dicken Fesseln die man so bei älteren Frauen schon gesehen hat. Und weil ich das nie haben will, beiße ich in den sauren Apfel.

Was sehr gut unterstütz ist Schwimmen. Das ist was, was ich zwar weiß, aber leider nur sehr selten tue.

Und zu Lymphstau im Schambereich kann ich gar nichts sagen.

Lieben Gruß
Karenin
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