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Alt 11.11.2004, 10:37
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Standard Fragen und eine Entscheidung

Hallo, Ulrike,
ja, die Geschichten ähneln sich und sind doch immer wieder sehr persönlich und für jeden einzigartig. Bei mir ist mein Mann an einem Lungentumor erkrankt. Unsere "Geschichte" findest du unter Neuro - endokrines Karzinom. Ich bin Mutter von 4 Kindern und inzwischen Oma von 3 Enkelkindern. Mein erster Mann ist vor 20 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Ich wußte damals auch nicht was auf mich zukommt und ob ich das schaffe. Ich war damls 35 Jahre. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich viel mehr schaffe, als ich mir je zugetraut habe. Ich kann dich nur ermutigen, deine Mutter nach Hause zu holen. Es gibt heute so viele Möglichkeiten der Hilfe. Die Kinder sind in dieser Situation eine wunderbare Kraftquelle, für deine Mutter und dich.
Wir genießen es sehr, wenn unsere Enkelkinder 2 Jahre, 15 Monate, 3 Monate, hier sind. Meine eine Tochter kamm 14 Tage nach der Entbindung (2oo km) damit mein Mann seinen Enkel und der Enkel seinen Opa kennen lernenkann. Kurz danach telte mir meine andere Tochter mit, dass sie wieder schwanger ist. Diese Freude gibt viel Kraft. Am Wochenende hatte sich meine mittlere Enkelin sehr erschrocken, als mein Mann beim Aufstehen torkelte ( seine Füße schlafen durch die Chemo immer ein) und Mühe hatte das Gleichgewicht zu halten. Wir haben sie getröstet und erklärt, dass der Opa krank ist. Sie hält seit dem etwas mehr Distanz. Ich finde, das muß man respektieren. Trotzdem ist sie da, mit ihrer Lebendigkeit. Meine schwangere Tochter würde es sich nie nehmen lassen, wenn irgend möglich, nch Hause zu kommen (1 Stunde Fahrzeit), zu helfen und da zu sein. Sie übernimmt die Pflege sogar alleine, damit ich auch mal für ein zwei Tage raus komme, dami ich auch mal was für mich zu tun kann. Das ist übrigen sehr wichtig, dieses nicht zu vergessen. Wer geben will, muß auch was zu geben haben, sonst verausgabt man sich. Meinen Kindern hilft es, durch Tätigsein die Situation zu bewältigen. Gemeinsam ist es halt leichter.
Ich bin überzeugt, du schaffst das. Für mich war es damals ein großer Trost, zu wissen ich habe alles getan, was in meinen Kräften stand, um meinem Mann am Leben teilhaben zu lassen und bis zu seinem Ende bei ihm zu sein.
Alles Liebe und Gute für dich, deine Mutter und deine Familie
Marie
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