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Alt 02.05.2004, 20:44
Gast
 
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Standard Hoffnungslos???

Hallo Klaus,

Mein Mann wurde im alter von 44 Jahren im August 2003 mit fortgeschrittenem Magenkrebs diagnostiziert und ist am 11.3. 2004 in unser aller Beisein gestorben. Bei ihm wurde noch eine aggressive Chemotherapie gemacht, die auch zunächst den Tumor und die Bauchfellmetastasen zurückgedrängt hat. Doch dann half die Chemo nicht mehr weiter und ca. 1 Monat nach ihrem Ende ging es plötzlich schnell bergab. Dabei spielte wohl auch noch eine böse Bronchitis eine Rolle, die eines unserer Kinder und ich auch hatten.

Nun zu deiner Frage: in Januar/Februar dieses Jahres ging es ihm wahrscheinlich ähnlich wie deinem Vater, denn die Bauchspeicheldrüsenwerte waren schlecht. Dann stimmten auch die Blutzuckerwerte nicht mehr. Ein Peuraerguss, den er im Ansatz schon im Oktober gehabt hatte, wurde plötzlich schlimmer und er musste mehrmals punktiert werden, ohne allzu großen Erfolg. Es wurde noch das neue LMB9, das noch im Versuchsstadium ist, bei ihm versucht (wo nur die Krebszellen angegriffen werden sollen), aber das half auch nichts mehr.

Was ich aber sagen will: aus dem Forum hier wusste ich, was alles bei Magenkrebs passieren kann, und ich bin so dankbar, dass es für meinen Mann nicht so war!! Durch den Pleuraerguss hatte er Schwierigkeiten beim Atmen. Daraufhin bekam er Morphium, damit er nicht so Angst (wegen Erstickens) hatte. Dadurch wurden auch die Schmerzmittel überflüssig, die er seit einiger Zeit wieder nehmen musste. Inzwischen hatte er auch Metastasen in den Knochen, und die Flüssigkeit im Pleuraerguss hatte Tumorzellen in sich. Mein ältester Sohn und ich waren fast ständig bei ihm und zum Schluss dann waren auch meine zwei anderen Kinder dabei. Er schlief friedlich, ohne Schmerzen und Kampf ein. Das Morphium wurde immer zwischendurch mal erhöht, wenn er Probleme mit dem Atmen bekam, und dann nach einer Weile wieder erniedrigt. Er hatte vorher auch eine Patientenverfügung gemacht. Diese letzten sieben Monate, die wir nach der Diagnose noch hatten, waren unendlich kostbar für uns und haben uns einandernochmal viel näher gebracht.

Genießt die Zeit noch zusammen und seid so viel wie möglich bei ihm! Und begleitet ihn beim Sterben!

Viel Kraft
und liebe Grüße,
Angi
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