[xelay]

Hey Arminius,

ich kann mich in deine Lage hinein versetzen. Bei mir waren die kleinen Soldaten schon vor der Chemo in schlechter Kondition so das sich eine Konservierung nicht richtig gelohnt hätte. Für die klaren Worte bin ich dem netten Herr aus der andrologischen Abteilung dankbar. Gerade wenn man selbst gerne Nachwuchs haben will und noch auf Partnersuche ist, ist solch eine Aussage erstmal krass und hat erstmal bei mir zu einer kleinen Sinnkrise geführt, die ein zwei Tage gedauert hat. Aber Dank der guten Betreuung/Gespräche mit meiner behandelten Ärztin konnte das entschärft werden. Ich geh jetzt bei der Partnersuch pragmatisch und offen ran. Klar ich werd nicht gleich zum Anfang das ansprechen, aber bei mir/ mit mir geht es wohl nur noch über künstliche Befruchtung oder Adoption. In 1,5 Jahren will ich mal meinen verbleibenen Hoden checken lassen und wie die Produktion bei ihm ausschaut und ob vielleicht Sperma aus dem Hoden entnommen werden kann, aber nur darauf bauen werd ich nicht da die Ausgangslage schon bescheiden war und die Chemo es bestimmt nicht besser gemacht hat.


Und das mit dem einen Hoden mach dir da keine Gedanken drum, das interessiert wirklich niemanden und bekommt auch fast keine mit. Ich find mich dadurch auch nicht unmännlicher. Meine Kriegsverletzung aus Afghanistan aka die Narben meiner beiden Lungenoperationen sind schon ein wenig offensichtlicher.

Es ist halt schwer den richtigen Zeitpunkt bei der Partnersuche für dieses Thema zu finden und meist sind die anderen eher damit überfordert als man selbst. Das ist ähnlich wie während der Chemo, da haben viele Leute sich nicht getraut mich anzusprechen wegen der ganzen Geschichte. Fall halt nicht gleich mit der Sache in die Tür, irgendwann ergibt sich der Zeitpunkt dafür und dann halt Butter bei die Fische.