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Alt 18.07.2006, 16:01
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SiHa SiHa ist offline
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Registriert seit: 22.09.2005
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Standard AW: Erfahrungsaustausch

Hallo zusammen!
Ich lese und ich weine... Ich bin auch eine von den "Bergsteigerinnen...
Mein Freund (41) ist vor 4,5 Monaten an Magenkrebs gestorben und ich erkenne mich in Euren Erfahrungen und Berichten wieder: das Aussenstehen, nicht dazugehören, alle anderen machen weiter und man selber ist alleine. Man zieht seine Sachen an, man riecht dran und man läßt es dann wieder bleiben (das ist meine derzeitige Phase, ich ertrage es im Moment nicht). Man rennt zum Friedhof fast jeden Tag und dann... mag man einfach nicht mehr. Nicht mehr alleine sein, nicht mehr überlegen was man sagt. Ich war am Wochenende mit guten Freunden unterwegs und nachdem ich zweimal was über Frank gesagt habe, dachte ich gleich, dass ist zuviel gewesen. Nicht, dass sie was gesagt oder die Mienen verzogen hätten, aber ich dachte sofort, ich nerve sie mit meinen Geschichten... Dann bin ich zutiefst traurig, weil er mir so fehlt, seine Worte, seine Meinung zu gewissen Dingen, seine Einschätzung, seine Unterstützung. Ja, mit ihm sind viele, viele Träume gestorben. Und ich musste erkennen, dass Leute nach seinem Tod total abgedreht sind und meinten, sie müssten sich und der Welt beweisen wie gut sie doch zu ihm waren - und der Weg führte (aus unerfindlichen Gründen) über meine Person. Ist doof ausgedrückt.. Also ich meine, dass diese Personen sich über mich und über Frank u. meine Beziehung hinweggesetzt haben und mich dabei zutiefst verletzt haben... Das war und ist immer noch ganz schlimm für mich. Ich habe noch immer nach diesen fast 5 Monaten damit zu tun, Dinge richtigzustellen und meine Postion als seine Lebensgefährtin zu wahren... Es ist wirklich super, wenn man über mehrere Ecken erfährt, was so über einen erzählt wird. Ich kann es z.T. gar nicht fassen und weiß nicht, wie ich mich wehren soll - und dann fehlt er natürlich noch zigmal mehr. Er hätte gewußt, was zu tun um diese Personen in Schach zu halten oder sie in ihre Schranken zu weisen... (okay, jetzt weine ich schon wieder... ) ... und ich sehe, Ihr habt auch so Eure Probleme mit der Verwandtschaft (auch das ähnelt sich also...)
Lieben Gruß
Simone
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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