Hallo Klaus,

es ist doch nunmal eine Tatsache, dass nicht jeder, der raucht und hustet, automatisch Lungenkrebs hat.
Sicher ist die Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, für Raucher höher, aber mein Onkel ist jetzt 89 Jahre alt, hat mindestens 70 Jahre davon geraucht, bis zu 3 Päckchen am Tag und wenn ich ihn sehe, dann wünsche ich mir, mit 89 noch so fit zu sein. Er ist sicher eine der Ausnahmen, die Raucher so gerne zitieren, es gibt nunmal so Beispiele. Ich habe nie geraucht, deswegen mag ich eigentlich diese Beispiel überhaupt nicht. Denn es gibt eben auch Raucher und Nichtraucher, die an Lungenkrebs erkranken. Letztendlich muss jeder für sich selber abwägen, ob er das Risiko des Rauchens auf sich nimmt.
Wenn man schon raucht, dann sollte man doch auch die entspr. Vorsorgeuntersuchungen machen lassen, einfach um ggf. doch noch rechtzeitig die Kurve zu kriegen...

Ich kann Deine Angst vor einer event. schlimmen Diagnose wirklich verstehen, aber Du schreibst doch selber, du bist nachdenklich geworden. Du musst im Beruf viele Entscheidungen treffen, weil sie von Dir erwartet werden.
Darf Deine Familie denn nicht eine Entscheidung von Dir erwarten, die Entscheidung, für Klarheit zu sorgen.
Die Entscheidung, wahrscheinlich noch rechtzeitig etwas für Deine Gesundheit zu tun.

Hier im KK schreiben ja überwiegend Betroffene, bei denen die Diagnose gestellt wurde. Es ist nciht so, dass Lungenkrebs sich innerhalb weniger Wochen entwickelt. Der entwickelt sich normalerweise recht langsam, aber da kaum jemand vorsorglich zum Lungenröntgen geht und auch sonst wohl eher unregelmässig Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden, wird die Diagnose oft erst gestellt, wenn der Krebs bereits weit fortgeschritten ist. Es gibt hier wenig Beiträge von Erkrankungen im Stadium I oder II, meist ist es mind. III, oft leider sogar Stadium IV, unheilbar aufgrund der bereits vorhandenen Metastasen. Entsprechend kurz und schlecht ist auch leider oft der Verlauf.
Warum willst Du also solange warten, bis es vielleicht zu spät ist?

Schön, dass Du zwischen meinen Zeilen liest. Ich habe in den letzten Monaten während der Krankheit meines Lebensgefährten nach dem ersten Schock und vielen sehr traurigen Momenten auch eine ganze Menge an Kraft entwickelt. Soviel Kraft, dass ich ihn friedlich gehen lassen konnte, nachdem ich mir sicher war, alles richtig gemacht zu haben. Wenn mir jemand vor 8 Monaten gesagt hätte, dass packst Du, dann hätte ich sicher daran gezweifelt.. aber Klaus, Du glaubst garnicht, wieviel Kraft man (Frau!) in einer Ausnahmesituation entwickeln kann.
Also hol Dir bitte etwas von meiner Kraft zwischen den Zeilen heraus und pack Deinen Mut zusammen.
Wenn ich erreiche, dass Du noch rechtzeitig zum Röntgen kommst, dann gibt am Ende alles doch noch einen Sinn.

Ich hoffe ganz ehrlich, hier in Kürze von Dir zu lesen, dass Du Deinen inneren Schweinehund bekämpft hast und beim Röntgen warst und natürlich hoffe ich für dich, dass alles ohne Befund ist..

Lieben Gruss
Gaby