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Alt 15.01.2018, 01:39
p53 p53 ist offline
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Standard AW: plattenepithelkarzinom beim Papa

Zitat:
Zitat von Heike/2017 Beitrag anzeigen
Hallo Däumling,
tut mir leid dass es deinem Papa so schlecht geht. Wie du schreibst ist er ein totaler Kämpfer und beschäftigt sich nicht mit seinem ableben.
Das stimmt doch so überhaupt nicht - er beschäftigt sich sehr wohl damit, und dazu auch sehr verantwortungsbewusst den Angehörigen gegenüber!!, indem er auf einer Patientenverfügung besteht, sein Testament macht und damit selbstbestimmt und aktiv seinen letzten Lebensweg mitbestimmt.

Das finde ich ungeheuer mutig (ich hätte riesige Angst davor) und im übrigen auch sehr viel mutiger als einfach nur zu "kämpfen", was ja oftmals gar kein Kämpfen ist, sondern einfach nur instinktives Überleben(wollen). Das beherrscht jedes Lebewesen, vom Primaten zum Bakterium. Und auch jede Krebszelle.
Wie weit das wirklich selbstbestimmt ist oder einfach nur ein Urinstinkt, will ich nicht beurteilen....

Jedenfalls finde ich es sehr viel mutiger, zu bestimmen oder mitzubestimmen, wie der letzte Weg aussehen soll und vor allem auch, wie er nicht aussehen soll.... nicht alles was hochleistungs- und intensivmedizinisch machbar ist, muss auch wirklich gemacht werden und genau das regeln PV und Vorsorgevollmacht.

Das ist auch ein großer Liebesdienst an die Angehörigen.... ich möchte nicht vor unfassbar schwierigen Entscheidungen stehen, weil nichts geregelt wurde.

Däumlings Vater befasst sich auf seine ganz eigene Weise mit seiner nahenden Endlichkeit, das muss ja nicht immer laut herausposaut und tränenreich verkündet werden... man kann das auch still mit sich abmachen.
Klar ist es ohnehin jedem, dass er sich auf seinem letzten Weg befindet -- wer was anderes glaubt, macht sich ja total was vor (und projiziert wahrscheinlich seine eigene Tabuhaltung dem Tod gegenüber auf den Sterbenden... der oftmals dank körpereigener Drogencocktails längst seinen Frieden gemacht hat und keine Angst mehr vor dem Tod hat. Das hat die Natur weise eingerichtet).

Für ihn da sein und dafür sorgen, dass er alles bekommt an palliativer Unterstützung, das ist nun das entscheidende und wichtigste.
Solange er noch klare Momente hat und sich verständigen kann, ist es auch wichtig, dass er mitteilt, ob er lieber ganz schmerzfrei ist und ggfl die Nebenwirkungen in Kauf nimmt oder sogar wünscht (viel Schlafen, Sedierung...). Manche Patienten möchten lieber so lange wie möglich klar und wach sein und nehmen dafür lieber einiges an möglichen Schmerzen in Kauf. Solange sie können, sollten sie das genau so kommunizieren. Ein guter Palliativarzt findet es aber ohnehin heraus...hoffe ich zumindest mal sehr.

Geändert von p53 (15.01.2018 um 01:47 Uhr)