Liebe Conny, du kennst mich noch nicht. Ich bin erst seit gestern dabei (auch als Angehörige) und hatte dann erst heute morgen Zeit mich im Forum umzuschauen. Bin dann auf eurer (Jörgs Seite-Rezidiv) hängen geblieben, habe alles gelesen, dauerte mindestens 2 Stunden. Habe es mit dir durchlebt und habe auch Tränen vergossen. Erstmal mein Beileid, ich habe schon viele Menschen verloren, insbesondere Familie, aber noch nie einen Partner. Hut ab vor eurer Geschichte und du bist super tapfer, auch wenn es dir nicht wirklich hilft im Moment.
Ich kann dir ganz bestimmt nicht die Trauer nehmen, das dauert seine Zeit. Aber warum ich dir schreibe, ist die Geschichte mit dem Auto!!! Du hattest selbst Probleme es zu beschreiben, weil du dachtest, man hält dich für verrückt. Ich schreibe dir jetzt meine Erfahrung und vielleicht schöpfst du Kraft. Es gibt Menschen, die daran glauben und für andere ist man "verrückt"
Als meine Mama gestorben ist, ging es mir sehr schlecht. Ich habe alles organisiert und durchgezogen und ich sah sooooooooooo stark aus. Als die Beerdigung vorbei war, kam mein Zusammenbruch.Irgendwann holt der Schmerz jeden ein. Ich weiss nicht mehr nach welcher Zeit, es war der Todestag von ihr und die Uhrzeit, öffnete ich ein Fenster, zündete eine Kerze an (es war sternklare Nacht und für meinen kleinen Sohn hatte ich immer erzählt, der hellste Stern der dort oben leuchtet, das ist deine Oma)schaute ich in den Himmel und sagte nur, Mama, wo bist du jetzt, gib mir doch einfach ein Zeichen.-----------
Kaum hatte ich es ausgesprochen, fiel eine Sternschnuppe vom Himmel. Nie zuvor hatte ich eine gesehen und ich bekam Gänsehaut.Als ich es meiner Chefin erzählte sagte sie nur, oh, da ist dann die Mama vom Himmel gefallen. Sehr witzig, aber das zum Thema.
Das war aber noch nicht alles, es geht noch viel unheimlicher. Und seitdem habe ich für mich entschieden, sie sind bei uns, auch wenn wir sie nicht sehen können. Mir hat das Kraft gegeben und ich denke jetzt anders über das Leben nach dem Tod.
Zweites Zeichen; Meine Mama hatte einen Schrebergarten und ich hatte ihn übernommen, er machte mir nur Arbeit, aber ich wollte ihn partout nicht aufgeben. Irgendwann (wieder kurz nach der Beerdigung) war ich da und ich heulte mir mal wieder die Augen aus dem Kopf.Ich sprach wieder mit ihr und verlangte wieder ein Zeichen, wo sie ist, ob es ihr gut geht und mir ging es nur schlecht in dem Moment. Ich spürte nichts und war noch trauriger. Ich fuhr völlig geknickt nach Hause und ging in unser Wohnzimmer. Und da war das Zeichen. Ich hatte eine Schrankwand, in der bestimmt am Rand (ca.20 cm) ein Familienfoto stand in einem super dicken Glasrahmen und dieses Foto lag einen halben!!!!!!!!!!!Meter entfernt auf dem Teppich: Nicht kaputt!!!
Mich gruselte es irgendwie schon, es war kein Erdbeben da und auch keine Erschütterungen im Haus. Es lag mit dem Rahmen da, wie selbstverständlich. Und ich musste wieder weinen, weil das konnte mir noch keiner mies machen und erklären.Das war es dann auch, danach kam nichts mehr. Irgendjemand hat geschrieben, dass die Verstorbenen 49 Tage unter uns sind. Keine Ahnung, und ich glaube es funktioniert auch nur bei einer engen Verbindung. Als mein Vater starb, war gar nichts.
Liebe Conny, Ich weiss, es ist die falsche Seite für dieses Thema, aber hier bist du wenigstens noch anzutreffen. Mir war es wichtig, dir zu schreiben. Vielleicht bin ich dir zu Nahe getreten, vielleicht hälst du mich jetzt auch für "bescheuert", aber vielleicht fühlst du dich auch besser. Und dann würde ich mich einfach freuen.
"Nicht jeder von uns findet die große Liebe und irgendwann wirst du es selbst als Wunder betrachten. Eure Zeit war kurz und ihr habt mehr durchlebt als alle anderen und ihr seid dadurch noch mehr zusammen gewachsen."
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft, Stärke und keine Schuldgefühle mehr.
Ganz lieben Gruß - unbekannterweise-- Angie
