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Alt 16.12.2015, 15:07
aquila aquila ist offline
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Standard AW: Ca 19-9, Zyste und viele Fragen

Ich sage mir oft, dass man nie vergessen darf, dass manche Menschen noch viel schlimmeres ertragen und durchmachen müssen... Das "schlimmer geht immer" - Prinzip schmälert zwar meistens nicht den eigenen Kummer und die eigenen Sorgen und Nöte, gerade bei uns Menschen, die wir von Krebs direkt oder indirekt (durch Angehörige) betroffen sind.
Aber ich persönlich rufe mir doch so dann und wann in Erinnerung, dass es viel schlimmere Schicksale gibt...
Und so ein Verlust eines Kindes, gerade eines kleinen Kindes, ist etwas, was ich mir als Nicht-Mutter vermutlich gar nicht wirklich vorstellen kann
Das schlimmste Szenario, was ich mir ausmalen kann, ist es ganz sicher...
Und wenn man sich immer mal wieder vor Augen führt, dass es sowas ja wirklich gibt, dass es auch noch weitere, schlimmere Schicksale gibt, als das eigene, dann verliert man - so hoffe ich jedenfalls - nie ganz den Blick für die Verhältnismäßigkeit...
Das ist übrigens etwas, was ich auch durch die Erkrankung und den Tod meines Lebensgefährten "gelernt" habe... Man denkt sich so manches Mal - auch wenn das oft wirklich gemein und böse ist , obwohl es wirklich nicht böse gemeint ist: "Meine Güte, was jammerst Du/Sie eigentlich auf hohem Niveau!"
Menschen, die sich manchmal wirklich über vergleichsweise kleinere Erkrankungen geradezu definieren und sie für den Schicksalsschlag schlechthin halten
Ich sage immer: in vielen Fällen gibt es sicher so einige, die sofort mit einem tauschen würden...
Der mit dem inoperablen Tumor würde gern mit dem mit operablem Tumor tauschen... Der im Rollstuhl sitzende würde sicher gern mit dem einbeinigen tauschen...
Und ich, ich möchte trotz allem was ich erlebt habe und gerade erlebe, nicht mit z.B. einer Mutter tauschen, die ihr kleines Kind beerdigen muss

Damit will ich sagen, dass man nie den Blick für die Verhältnismäßigkeit verlieren sollte.
Anchilla hat ihr Enkelkind retten können. Hat diesem kleinen Wesen ermöglicht, sein Leben zu leben. Hat der Mutter / den Eltern den unfassbaren Kummer erspart, den der Tod mit sich gebracht hätte...
Wie knapp war es und es hätte um ein Haar anders ausgehen können.
Und Du machst es richtig, Anchilla. Du weißt es zu würdigen, schöpfst sowohl Hoffnung, wie auch Mut daraus.
Auch schöne Dinge passieren. Und man darf nie aufhören, diese wahrzunehmen und darf den schlechten Dingen, wie auch dem Krebs, nie erlauben, dass sie einem den Blick auf solche positiven Dinge völlig versperren...

Im Moment fällt es mir schwer, aber durch solche Posts wie eure gerade, führt man sich das wieder vor Augen...
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Mein Schatz... Es ist so ungerecht
Verzeih mir, dass ich Dich nicht retten konnte...
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