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Alt 22.02.2004, 14:34
Gast
 
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Standard Warnung vor Kosten LITT Therapie

Warnung!!

Aufgrund eigener Erfahrungen im Zusammenhang einer Laserinduzierten interstitiellen Thermotherapie (LITT), möchte ich alle potentiellen Patienten dieser Operationsmethode auf wesentliche Kostenfaktoren aufmerksam machen.
Die LITT Therapie ist eine minimal invasive Operationsmethode, die gegenwärtig als Alternative zu einem offen chirurgischen Eingriff u. a. zur Vernichtung von Lebermetastasen genutzt werden kann. Inwieweit allerdings die LITT Therapie vergleichsweise ebenso lebensverlängernde Ergebnisse wie ein offener chirurgischer Eingriff liefert, wird noch in einer Studie bis 2007 untersucht (siehe unter www.bundesaerztekammer.de). Das bedeutet, die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen normalerweise diese Therapie nicht, weil es sich noch nicht um eine anerkannte Heilmethode handelt. Deshalb ist es besonders für gesetzlich Versicherte von Bedeutung, die Kostenfrage zu beachten. Ich ließ mir meine Lebermetastasen mit Hilfe der LITT Therapie zerstören. Anschließend zahlte meine Kasse trotz Widerspruch nicht. Dies war die erste bittere Erkenntnis, weil ich vorher im Beratungsgespräch erfahren hatte, dass nach Widerspruch oder Klage vor dem Sozialgericht in aller Regel die Kosten durch die Krankenkassen angeblich übernommen werden. Die zweite bittere Pille musste ich schlucken, als ich Monate später die Rechnung präsentiert bekam. Im Gegensatz zu dem mir vor dem Eingriff ausgehändigten Kostenvoranschlag für meine Krankenkasse, waren die von mir zu zahlenden Kosten mehrere Tausend (!) Euro höher als vorher ausgewiesen. Diese Erhöhung resultierte nicht aus einem erhöhten Operationsaufwand, sondern aus den Kosten einer „Chefarztbehandlung“, bei der Faktoren bis 2,5 angesetzt wurden.

Eine rechtliche Möglichkeit dies abzuwenden besteht vermutlich nicht, weil ich bei den jeweiligen LITT Sitzungen stets unmittelbar vor dem Eingriff mehrere Blätter ausgehändigt bekam, die ich unterschrieb. Allerdings konnte ich jeweils davon max. 3 Sätze der ersten Seite lesen, bevor der Operationsarzt erschien und mich auf zwei Unterschriften drängte. Dabei waren die oberen Seiten das so genannte „Aufklärungs- und Einwilligungsschreiben zur LITT“ und darunter verdeckt, das Schreiben mit dem „Wunsch“ auf eine Chefarztbehandlung. Diesen Sachverhalt erfuhr ich allerdings erst nach Erhalt der Rechnung. Eine mündliche Aufklärung darüber erfolgte vorher nicht. Eine Kopie der von mir unterzeichneten Schriftstücke erhielt ich ebenfalls nicht. Wäre dies der Fall gewesen, hätte ich bereits nach der ersten Operation keinesfalls den Wunsch einer Chefarztbehandlung geäußert und in Kenntnis meiner finanziellen Situation auch nicht unterschrieben.

Deshalb möchte ich alle Patienten in ähnlicher Situation dringend darauf hinweisen, alle vor einer LITT Therapie ausgehändigte Schriftstücke stets von Anfang bis Ende durchzulesen und den Zeitdruck, der vom Operationsteam erzeugt wird, zu ignorieren. Eine geleistete Unterschrift unter Zeitdruck und zu viel Vertrauensseligkeit kann verheerende Folgen haben!!!

Mir wurde in Frankfurt am Main dieser Umstand zum Verhängnis.
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