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Alt 14.06.2005, 16:35
Gast
 
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Standard 80 % der Leber ist durch Metas zerstört

Hallo zusammen -
ich bin die kleine Schwester von Ulli und möchte mich in punkto Hospiz gerne mal in die Diskussion einmischen. Da bei uns die Hospiz evtl. auch notwendig wird, habe ich mir (da ich nicht direkt bei meinen Eltern wohne wie Ulli) mal das Hospiz in Polling (bei München) angeschaut. Bei den wenigen Hospizen und den damit verbundenen geringen Plätzen, haben wir dieses Haus (da ich in der Nähe wohne) für den Notfall auch in Betracht gezogen.
Obwohl ich auch mit bangen Gefühl dorthin gegangen bin (hier wird evtl. deine Mutter sterben) hat sich meine Meinung in Bereich Hospiz absolut ins Positive geändert. Liebe Sabine G.vielleicht auch als Trost: Eine Hospiz muß nicht unbedingt der Ort sein, wo man nur zum Sterben hingeht. Ich habe
dort erfahren, daß man durchaus auch wieder nach Hause gehen kann, wenn es einem zwischendurch etwas besser gehen sollte. Aber auch davon abgesehen habe ich das Leben dort auf der Station als sehr familiär empfunden. Alle Türen standen offen, damit jeder "Gast" (so wird dort der Patient genannt) noch den Alltag auf der Station mitbekommt (natürlich nur, wenn es der Gast auch möchte). Trotz der Todkranken in den Zimmern und auf dem Flur kam mir alles sehr herzlich und auch fröhlich vor. Klar ist es für den Kranken am Schönsten vielleicht in seinen eigenen Wänden bleiben zu können - aber eine Hospiz ist (zBsp.) im Gegensatz zu einem Pflegeheim, eine angenehme Alternative. Der "Gast" ist in profesionellen Händen und die Familie kann ihre ganze Kraft auf den Beistand des Kranken konzentrieren. Und nicht jeder ist für die Pflege geeignet. Auch können immer wieder Notfälle auftreten denen man dann gewachsen sein sollte. Meine Meinung ist, daß man sich nicht dafür schämen muß, wenn man sagt, daß man damit evtl. überfordert ist.
Nun wünsche ich allen ganz viel Kraft und meiner Schwester schicke ich einen dicken Kuss....
Andrea
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