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Alt 02.06.2003, 17:31
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Hallo Lena!

Heute weiss ich nicht so recht, was ich schreiben soll. "Es tut mir leid, das zu hören" klingt so abgedroschen und es steckt so viel Abstand dahinter. Dabei will ich dir irgendetwas stützendes , aufbauendes sagen, doch gerade das fällt mir schwer. Was du aber wissen sollst, ist, dass ich dich und deinen Vater stets fest in meinen Gedanken halte.
Wie du die Situation geschildert hast, scheinen die Pfleger leider Recht zu haben.
Meine Oma ist vor zwei Jahren an Darmkrebs gestorben und in den letzten zwei Wochen zeigte sie genau diesselben Symptome. Sie hatte zuletzt nur noch wenige "wache" Momente, aber ich glaube sie hat immer gespürt, dass wir da waren. Obwohl meine Mutter meinte, dass ich das nicht tun müsste, habe ich sie mehrmals bei der "Wache" abgelöst. Obwohl ich eine große Traurigkeit verspürt habe, meine Großmutter so hilflos und abwesend zu sehen, bin ich sehr dankbar für diese paar Stunden, in denen ich einfach nochmal nur bei ihr war. Ihren Herzschlag und ihre Atemzüge zu hören und an früher zu denken. Das gab mir die Gelegenheit mich von ihr zu verabschieden. Einen Tag nachdem die ganze Familie noch einmal bei ihr war, in einem ihrer "wachen" momente, ist sie gestorben. Ich glaube unsere Anwesenheit gab auch ihr die Chance sich zu verabschieden...
Natürlich würde ich dir wünschen, dass es noch eine spontane Wendung für deinen Vater geben würde, doch leider scheint es andere Pläne für ihn zu geben.
Ich hoffe, ihr werdet auch Gelegenheit haben, euch zu "verabschieden" wenn es so weit ist.
Ich halte dich fest in meinen Gedanken!

Evelyn
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