Einzelnen Beitrag anzeigen
  #15  
Alt 16.03.2006, 09:38
shalom shalom ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2005
Ort: Baden-Württemberg
Beiträge: 222
Standard AW: Wie die Beziehung unter dem Krebs leidet

Hallo Thomas,

ich "war" Angehöriger und bin seit Juni 2000 Hinterbliebener. Wenn Du magst lies in meinem Thread ("Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit") im Hinterbliebenenforum nach.

Die Krebserkrankung eines Partners kann eine arge Belastung für die Beziehung bedeuten, aber es ist auch möglich, dass die Krankheitsbewältigung die Partnerschaft zusammenschweißt.

Viel hängt davon ab, ob Ihr Eure Gefühle, Ängste, Sorgen miteinander austauscht/stehen lassen könnt oder eben auch nicht. Viel hängt vom Grundvertrauen zueinander ab, denn die Krankheit "Krebs" macht empfindsam und einsam.

Du sprichst davon, Deine Erfahrungen (vielleicht auch die anderer) einmal publizieren zu wollen. Du findest in den Foren dieses Krebkompass eher mehr weibliche als männliche Beiträge. Frauen können wohl besser (und anders) ihre Gefühle aussprechen. Männer sind da eher zögerlicher und wollen auch nicht in jedem Fall alles publik gemacht haben in solchen Foren (mein persönlicher Eindruck).

Du selbst läßt in Deinen Beiträgen von Dir selbst wenig bis gar nichts an Gefühlen heraus, sprichst eher abstrakt über die Probleme Eurer Partnerschaft, bittest aber andere Betroffene um deren offene Äußerungen im Forum oder als E-Mail. Ein solcher Austausch von Gefühlen und Erfahrungen ist jedoch ein sehr sensibles Unterfangen. Es muß sich dabei Offenheit und Vertrauen erst entwickeln.

Thomas, Du bist wie ich wohl eher kopfgesteuert, das erleichtert jedoch nicht in jedem Fall die Äußerung und den Austausch von Gefühlen, weder in der Partnerschaft noch hier im Forum.

Das Austauschen von Gefühlen ist manchmal mühsam, es ist mutig und kann sehr viel Vertrauen und Nähe schaffen, wenn man lernt, mit den eigenen Gefühlen und denen des Partners sorgsam und liebevoll umzugehen.

Nur Mut.

Liebe Grüße
Shalom
__________________
Es ist nicht genug zu wissen, man muß es auch anwenden.
Es ist nicht genug zu wollen, man muß es auch tun.


(Johann Wolfgang von Goethe)
"Wilhelm Meisters Wanderjahre", 3. Buch, 18. Kapitel
Mit Zitat antworten