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Alt 26.10.2004, 09:00
Gast
 
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Standard Behandlung mit Morphinen?

Liebe Liz und Willy,
vielen Dank für Eure liebe Antwort. Habe gestern Abend mit meinem Vater gesprochen und nachdem er erfolgreich war ging es ihm wesentlich besser. Er ist nur unheimlich erschöpft und verzweifelt und mutlos. Er bekommt schon die ganze Zeit Abführmittel und hat auch solche Mikroklistiere bzw. das Gleiche auch in groß - hat aber leider alles nicht geholfen. Der Stuhlgang ist wohl so zäh, dass er im Darm einfach nicht weitertransportiert wird, daher die Verstopfung.
Laut meiner Mutter wird das Morphium jetzt abgesetzt und ich hoffe sehr, dass sich dann zumindest dieses Problem beruhigt.
Liebe Liz, danke für den Nachsatz. Ich weiß wie wichtig Zuversicht und Hoffnung sind; mein Opa hat diese Hoffnung damals verloren und ist ganz schnell gestorben. Was mich angeht, so denke ich manchmal das ist alles nur ein böser Traum und ich werde wach und alles ist wieder in Ordnung. Ich habe wohl noch Hoffnung, möchte aber nicht, dass er sich so quälen muß - wohl wissend, das ich darauf wenig Einfluß habe. Was mir zu schaffen macht ist die Tatsache das ich durch die räumliche Entfernung dazu "verdammt" bin mehr oder weniger nur zuzuschauen; ich stehe vom Gefühl her ein wenig außen vor und das bereitet mir große Schwierigkeiten. Wäre ich in der Nähe und könnte aktiv helfen, da sein, dann könnte ich damit eher umgehen, käme mir nicht so unnütz vor.
Wenn ich dann so wie am WE abends fahren und meine Mutter allein daheim lassen muß, dann ist das etwas, was unendlich weh tut. Auch würde ich gerne meine Schwester etwas entlasten, weiß aber nicht wie. Hoffe das Jahr ist bald zuende, dann hab ich wenigstens wieder Urlaub zur Verfügung und kann ggf. einfach mal ein paar Tage hin fahren wenns brennt.
Wie war es bei deinem Mann als er die Diagnose erfahren hat? Was mir bei meinem Vater fehlt und Angst macht ist das kämpfen; er hat resigniert, ist verzweifelt, sagt immer wieder er hängt sich auf oder wir sollen ihn doch Totschlagen usw.. Ich weiß nicht so recht wie ich mit solchen Äußerungen umgehen soll und sie machen mir Angst.
Er bleibt jetzt erst mal bis Ende der Woche im Krankenhaus, kriegt am Do. die nächste Chemo und ich hoffe, bis dahin hat sich alles ein wenig beruhigt. Wenn ich mir so manch anderen Beitrag ansehe, dann ist er sehr sehr gut untergebracht. Meine Schwester macht in dem KKH eine Ausbildung und hat einen Platz auf der Palliativstat. bekommen, dort wird er so richtig liebevoll umsorgt und gepflegt - wenigstens etwas.
Nochmals vielen Dank - fühlt Euch umarmt
Brigitte
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