Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 23.03.2004, 11:08
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Nierenkrebs/Hoffnung auf Heilung

Liebe Ilona,

Du schreibst von einer nicht erfolgreichen Interferon Therapie mit 5 FU Anteil. Hast Du kein Interleukin bekommen???
Die KOMPLETTE Immun-Chemo nach Prof. Atzpodien beinhaltet Interferon, 5 FU UND Interleukin!!! NUR diese komplette Kombination nach speziellem Schema auf den einzelnen Patienten berechnet ist Ergebnis der abgeschlossenen Studie von Prof. Atzpodien!

Was heißt "ohne Erfolg"? Sind die Metastasen weiter gewachsen oder sind neue hinzugekommen???
Üblicherweise beschränkt man sich m. W. nicht auf EINEN Kurs Immun-Chemo, wenn das Wachstum der Metastasen zum Stillstand gekommen ist oder wenn keine gravierende Veränderung eingetreten ist. Und falls das Wachstum der Metastasen eingestellt ist oder keine gravierende Veränderung eingetreten ist, so IST das durchaus als ERFOLG zu werten. Denn in dem Stadium des Mierenzellkarzinoms, wo Metastasen aufgetreten sind, kann man in einem solchen zeitlichen Frühstadium , in dem Du Dich befindest, leider nicht auf ein Wunder vertrauen und auf direkte HEILUNG! Ein Krankheitsstillstand mit evtl. späterem Rückgang der Metastasen ist hier schon ein gewaltiger Schritt.
Ich möchte Dir auf keinen Fall die Hoffnung nehmen, aber eine Erkrankung, die mit Sicherheit sehr, sehr lange gebraucht hat, um ein solches Ausmass zu bekommen, braucht auch ihre Zeit, um zu einem Rückgang bewegt zu werden! Und dazu braucht es auch Geduld und Durchhaltevermögen!

Eine weitere Frage: was hälst Du bzw. Deine Ärzte von einer Kombination zwischen Tumorimpfung und Immun-Chemo??? ( ich persönlich würde diesen Weg allerdings nur dann einschlagen, wenn die KOMPLETTE Immun-Chemo sich als unwirksam erweisen sollte, was man wie gesagt, wenn die Metastasen sich NICHT vergrößert oder vermehrt haben, nach nur EINEM Kurs sicher nicht genau feststellen kann. Ein verfrühter Wechsel der Therapie ist m. E. nicht unbedingt das Ziel, diese Krankheit in Griff zu bekommen, zumal sich die alleinige Tumorimpfung noch in einer Studie befindet, die derzeit m. W. mehr in Richtung Prophylaxe bei einem Nierenzellkarzinom OHNE Metastasen zielt.)

Mein Mann Jürgen hat zwar keine Knochenmetastasen, aber ich weiß von Hartmut, daß gegen seine Knochenmetastasen das Medikament "Zometa" derzeit erfolgreich eingesetzt wird. Es hat zu einer deutlichen Mineralisierung des Knochens geführt, wie Hartmuts Befunde zeigen! Eine weitere Möglichkeit Knochenmetastasen des Nierenzellkarzinoms anzugehen, ist die Bestrahlung - aber bitte erst dann, wenn die Metastasen Beschwerden verursachen und andere Möglichkeiten nicht helfen( Betastrahlung, die bei allen anderen Metastasen des Nierenkrebses und beim Primärtumor allerdings keinen Erfolg gezeigt hat - genauso wie derzeit noch an alleiniger Chemotherapie beim Nierenzellkarzinom geforscht wird. Bislang haben auch diese Therapieversuche keinen eindeutigen Erfolg gezeigt. ).

Ich möchte Dich nicht von Deinem neuen Versuch abhalten, denn letztendlich mußt Du Deinen eigenen Weg finden, den Du gehen möchtest. Aber trotzdem möchte ich diese Fragen einfach mal zum Nachdenken in den Raum stellen.

Die Misteltherapie ist zunächst einmal in KOMBINATION mit der IMMUN-CHEMO kontraindiziert. Inwieweit das auch auf die Tumorimpfung mit dendritischen Zellen zutrifft, ist mir nicht bekannt. Würde ich an Deiner Stelle aber immer mit den Studienleitern absprechen.
Aber ich befürchte, daß es derzeit noch zu wenig Ergebnisse bzgl. der Tumorimpfung gibt, um über die Kombination mit Mistel klare Aussagen treffen zu können.
Über eine Misteltherapie in Verbindung mit vielen Chemotherapien bei verschiedensten Krebsarten gibt es von der Schulmedizin sehr positive Aussagen. Beim Nierenzellkarzinom trifft das jedoch nicht zu: laut einer Studie soll sie beim Nierenzellkarzinom wirkungslos sein. Und trotzdem hat Rudolf mit der Mistel sehr gute Erfahrungen gemacht. Und auch wir haben die Mistel nicht als mögliche Alternative irgendwann aus unseren Köpfen verbannt, vertrauen jedoch momentan mehr dem nachgewiesenen Weg der Schulmedizin mit der Immun-Chemo, die bei Jürgen seit 2 Jahren einen Krankheitsstillstand gebracht hat.

Ernährungsmäßig haben wir keine großen Unterschiede zu unserer Ernährung vor der Krebserkrankung gemacht. Allerdings nimmt Jürgen zusätzlich Vitamine, Selen, Zink etc. in medikamentöser Form zu sich, die aber RIGOROS mit den Ärzten abgesprochen wurden. Wir haben uns hierzu einen Therapieplan in der Hufelandklinik erstellen lassen, den wir im Nachhinein noch mit den behandelnden Ärzten abgesprochen haben. Und das möchte ich an dieser Stelle besonder betonen. Denn eine unkontrollierte Vitaminzufuhr oder Überdosierungen von Vitaminen sind bei Nierenschädigung absolut zu vermeiden, da sie extremen Schaden anrichten können!!!

Zur Psychohygiene: Jürgen ist bei einer Psychotherapeutin in Behandlung, die viel mit onkologischen Patienten arbeitet. Das ist sehr hilfreich. Für das Wichtigste halte ich jedoch das "Annehmen der Krankheit" das "mit ihr leben" und das nicht "beherrschen lassen von der Angst vor der Krankheit". Dazu braucht es vielleicht eine lange Zeit, aber es ist möglich! Nierenkrebs muss nicht heißen: wenn jetzt nicht in kürzester Zeit eine Heilung stattfindet, bin ich in einem halben Jahr tot! Man kann noch viele Jahre mit dieser Erkrankung leben, muß allerdings auch auf Rückschläge gefasst sein. Und das heißt m. E. "mit der Krankheit leben". Vielleicht ist die Krankheit ein "Warnschuss" für etwas, was im Leben nicht so gelaufen ist, wie es sollte??? Was könnte das sein? Wenn Du den Weg dazu gefunden hast, wirst Du vielleicht in der Lage sein, etwas zu verändern. Und Dich umzuorientieren.

Vielleicht liest Du Dir auch noch mal meinen Bericht unter "Niere raus - Tumor raus - was nun....." durch, den ich
am 20.3. auf Seite 11 geschrieben habe. Vielleicht können Dir Teile daraus etwas behilflich sein.

Liebe Grüße,

Ulrike
Mit Zitat antworten