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Alt 03.12.2004, 15:11
Gast
 
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Standard Fragen zum Lungenkarzinom an Dr.Thomas Gronau

Liebe Forumsnutzer,

ich komme gerade wieder von einem längeren Seminar, und sehe, daß sich wieder viele Fragen angehäuft haben.
Es häufen sich immer mehr Anfragen zur Therapie und weiteren Therapieoptionen bei einer bestimmten Krebssituation.
Ich möchte in diesem Zusammenhang folgendes zu Bedenken geben:
Ich gehe bei solchen Anfragen davon aus, daß der Betroffene sich in der Hand eines versierten Onkologen befindet, der sicher vor Ort am besten beurteilen kann, welche Therapie in dem speziellen Fall am angebrachtesten ist. Daher ist es immer ratsam, solche Fragen direkt an den behandelnden Arzt zu stellen, der ja auch verpflichtet ist, Auskunft und Beratung dem Patienten zu geben. Dazu gehört aber auch, daß man Vertrauen zu dem Arzt entwickelt hat bzw. aufgebaut hat. Wenn dem nicht so ist und man Zweifel an der optimalen Versorgung durch den behandelnden Arzt hat, sollte man das zur Sprache bringen, und gegebenenfalls den behandelnden Arzt wechseln. Eine gute Vertrauensbasis ist das A und O der Grundlage einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Betroffenen. Für mich als Aussenstehender sind Aussagen zur Prognose etc. nicht möglich, da dabei sehr viele Parameter eine Rolle spielen und dann sowieso nur statistische Aussagen gemacht werden können.
Wichtig ist, daß man sich als Betroffener möglichst umgehend in die Hand eines versierten Onkologen begibt, mit dem man reden kann und der sich auch nicht scheut, verzwickte Situationen mit Gefühl zu erklären und weitere Vorgehensweisen vorschlägt.
Ich kann von aussen nur allgemeine Ratschläge geben und Verständnisprobleme versuchen zu lösen.
Bitte haben Sie den Mut, mit dem behandelnden Onkologen Ihres Vertrauens alle sie bewegende Fragen, Ängste und Symptome zu besprechen! Wenn darüber hinaus noch Fragen offen sind, die von allgemeinem Interesse sind, dann ist das Forum an dieser Stelle sicher ein guter Platz, wo man diese Fragen erörtern kann und sollte.
Ich weiß, in welcher verzweifelten Lage man sich bei einer fatalen Diagnose befindet und sich häufig alleingelassen fühlt in seiner Not, dann ist es gut, wenn man Freunde hat, die zuhören können und seelischen Beistand geben. Auch das Forum ist in vielen Teilen da sicher eine gute Hilfe, um Leidensgenossen kennen zu lernen und sich auszutauschen.
In diesem speziellen Thread versuche ich, Fragen zum Verständnis der Krankheit zu beantworten und zu überprüfen ob eine Behandlung nicht in eine ganz falsche Richtung (Scharlatanerie und Ausnützung der Lage des Betroffenen) geht. Leider passiert es auch noch relativ häufig (und ich selbst habe es bei der Behandlung meiner an Krebs gestorbenen Mutter selber erleben müssen!), daß ein Hausarzt versucht, mit der Situation des Patienten zurechtzukommen aus falsch verstandenem Engagement, wo der Patient schon längst in die Hand des Onkologen gehört und so wertvolle Zeit verschleppt wird!
Ich hoffe, ich habe meine Funktion hier im Forum einigermaßen klarmachen können, und ich werde versuchen, Ihre Anfragen auch weiterhin (so weit es in meiner Macht steht) zu beantworten.

Beste Grüssse

Thomas Gronau