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Alt 07.12.2006, 17:04
Engineman Engineman ist offline
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Standard erschreckend schneller Krebsfortschritt

Die plötzliche Entwicklung hat mich etwas überfordert. Als Christ fürchte ich nicht den Tod, aber als Mensch das Sterben. So brauchte ich etwas Zeit für einen Bericht.

Im Juni ein CT (aus anderem Grund) zeigt kein Problem mit dem Magen – auch nicht in späterer Nachbetrachtung. Im Oktober führt eine Magenspiegelung wegen Schluckbeschwerden zur Diagnose, und ein neues CT bestätigt: Magenkrebs geringer Ausdehnung an kleiner Curvatur und Ansatz Speiseröhre. Der Magen soll in der OP Ende Oktober teilweise erhalten bleiben. Tatsächlich muss er ganz und mit ihm Milz sowie ein Teil Bauchspeicheldrüse entfernt werden.

Davon habe ich mich nach 6 Tagen Intensivstation etc. recht schnell erholt. Die schlechte Neuigkeit kam mit der Histologie. T3 N1 R1 ist ziemlich miserabel.

Der Gastroenterologe hat meiner Frau recht deutlich gesagt, dass ich das kommende Jahr nicht überleben werde. Der Onkologe hält dagegen einen Versuch mit kombinierter Chemo- und Strahlentherapie (MacDonalds-Schema) noch für sinnvoll. Das beginnt in wenigen Tagen nach der Rückkehr aus der Reha (sehr zu loben: Klinik Bad Oexen in Bad Oeynhausen). Dort war ich mit meiner Frau - ein Weg, den ich jedem empfehle, der es ermöglichen kann.

Wir haben unser Gleichgewicht inzwischen wiedergefunden. Wir planen, was noch halbwegs sicher planbar ist. Wir haben Kräfte gesammelt und werden auch bei begrenzten Aussichten den Kampf aufnehmen. Neben Glauben und Ehefrau ist ein kleines aber festes Netz von Freunden und ehemaligen Kollegen die grösste Stärkung, mit denen ich auch hier in der Klinik täglich per mail in Verbindung stehe:
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist mit uns am Abend und am Morgen
Und ganz gewiss an jedem neuen Tag. (D.Bonhoeffer)

- Robert (Engineman) -

Geändert von Engineman (07.12.2006 um 17:06 Uhr)
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