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Alt 30.08.2016, 00:24
Phönixa74 Phönixa74 ist offline
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Standard AW: Hodgkin Neuling

Hallo Mimi,
es gibt die Möglichkeit eine Haushaltshilfe zu beantragen!
Vielleicht wäre das auch eine Option für Dich?
Meine Familienpflegerin kam immer während der Chemotage und das war eine sehr große Entlastung!

Du kannst bei Deiner Krankenkasse prüfen lassen ob Du berechtigt bist und die Kosten übernommen werden.

Während der ambulanten Chemotage hatte ich kaum Nerven für meine Kinder oder überhaupt für irgendwas. Da war es prima, eine neutrale(!) Hilfe zu haben, mit der ich ganz sachlich besprechen konnte was zu erledigen ist. Das war sehr hilfreich, obwohl ich den Gedanken eine fremde Person im Haus zu haben, erst mal... komisch fand.

Meine Familienpflegerin war aber sooo super, ich hätte sie am liebsten für immer behalten!

Ich bin aus dem Krankenhaus zurückgekommen und alles war tiptop erledigt, die Kinder satt, ausgelastet und hochzufrieden!
Es ging dabei nicht nur um's leidige putzen, meine Familienhelferin hat sich vor allem total super mit meinen Kindern beschäftigt!

Was die Aktivitäten angeht, ich kann Dich vielleicht etwas beruhigen: ich habe eine recht starke Chemo bekommen und trotzdem alles machen können! Ich war weiterhin im Fitness-Studio, am Baggersee, habe weiterhin alles mit dem Rad erledigt ect. Es gab nur wenige Tage (Kortison-Entzug, Neulasta-Knochenschmerzen) die mich ausgehebelt haben.
Es hat kaum jemand mitbekommen, dass ich "krank" war.

Klar, jeder reagiert anders und man muss natürlich auf seine Blutwerte achten! Aber so extrem eingeschränkt ist man mit bisschen Glück gar nicht!


Das böse "K-Wort" wollte ich anfangs vor meinem damals fünfjährigen Sohn auch vermeiden.
Ich habe ihm also von einer schlimmen "Entzündung" erzählen wollen und er hat mir auf den Kopf zugesagt, dass ich Krebs habe und daran sterben kann.

Ich bin dann bei der Wahrheit gelandet und eigentlich ist die ja gar nicht sooo schlimm!!!
Mein Sohn weiß inzwischen, dass Krebs nicht gleich sterben bedeutet und dass es viele unterschiedliche Krebsarten gibt.
Er weiß inzwischen auch, dass es viel, viel schlimmere Erkrankungen als (diesen speziellen) Krebs gibt. Ist ja auch so!!!

Er hat mich oft zu den Blutabnahmen begleitet und später sogar zu den Bestrahlungen. Das hat ihm den Schrecken genommen. Außerdem hat er ja gesehen, dass es mir meistens gut ging und unser Alltag ziemlich gleich blieb.

Ich will es aber nicht zu sehr beschönigen. Es gab auch Tage, da ging es uns allen nicht gut und mein Sohn hatte (wie ich auch!) große Sorgen und Ängste.
Das bleibt leider nicht aus!
Dann half reden und nicht (ver)schweigen.
Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass man größere Ängste schürt wenn man versucht Kindern etwas vorzumachen...

Alles Gute und Grüße an die anderen Nachteulen!
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