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Alt 30.10.2004, 22:54
Gast
 
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Standard die Sache mit der Vergesslichkeit

Hallo an Alle,

vielleicht habe ich mit meinen 51 jahren einen andere Einstellung zum Leben, ruhiger eben.

Nun ich kann sehr gut verstehen was es heißt im Beruf das Gefühl zu haben es nicht (mehr) zu schaffen. Ja auch ich vergesse während ich zu meinem Schreibtisch zurück gehe einfach was ich wollte. Das ich dabei noch so ruhig bin liegt natürlich auch daran das ich nicht arbeiten MUSS. Kann also jederzeit sagen "hallo - ich schaffe es nicht mehr" und höre auf.

Trotzdem denke ich, dass ich mich akzeptieren muss so wie ich bin. Wenn ich das kann werden sich meine Probleme auch (teilweise) lösen lassen, weil die innerliche Verkrampfung wegfällt. Dieses immer gedrängt sein, den Anforderungen gerecht werden.

Nein ich will ja gar nicht das die Familie oder die Freunde auf mich Rücksicht nehmen, warum auch. ICH muss auf mich Rücksicht nehmen, mich selber fühlen und auf mich eingehen. Erst dann werde ich wieder locker.

Unter Stress, sei es beruflich oder privat, verkrampft man noch mehr. Doch bedenkt dabei das durch den BK ein massiver Eingriff in euer Leben stattgefunden hat. Alles ist von einem Tag auf den anderen anders. Die Hormone werden durcheinander geschmissen, von der Psyche mal ganz abgesehen. Da muss Frau ansetzen, sich das auch eingestehen, ohne wehleidig zu sein.

Rein medizinisch ist das auch zu erklären. Unter Stress, traumatischen Ereignissen, schaltet der Körper runter. Läuft praktisch auf Sparflamme. Alles läuft nur noch ganz langsam, ja fast automatisch ab. Die Bewegungen, aber auch der Geist. Das ist normal, nicht nur bei uns BK Frauen. Diesen Zustand will man natürlich verändern - ja wie Jeany sagt "dagegen auf jeden Fall ankämpfen" - aber damit lösen wir erneut Stress aus, der Körper und Geist drosseln noch einmal die Sparflamme. Das woran wir arbeiten müssen - und ich gehöre auch immer noch dazu - ist einfach die Flamme langsam wieder hochfahren.

Also erst einmal es so zu akzeptieren wie es ist. Sich erst einmal mit Dingen befassen die Freude machen, uns wach und aktiv machen. Dann kommen wir wieder auf Touren, laufen auf. Vielleicht kommen wir nie wie so in Höchstform wie vor unserer Erkrankung, aber nahe davor.

Und doch kann es sein das wir immer wieder zurückfallen in diese "Starre" wie ich es nenne. Aber dann ist man gewappnet, weiß es geht wieder aufwärts.

Jeany du schreibst "Mein Grosser Wunsch ist, diese scheiss Krankheit irgendwann mal zu den Akten zu legen und ein stinknormales Leben zu führen". Ich weiß nicht ob das möglich ist. Die Krankheit wird immer einen Teil unseres Lebens ausmachen, auch wenn wir jahrelang rezidivfrei bleiben. Bk ist eine Erkrankung die Jede treffen kann und wir werden immer wieder damit in Berührung kommen. Immer wieder werde wir angstvolle Stunden haben bis die nächste Nachsorge überstanden ist. Immer wieder werden wir in unseren Körper reinhören, uns abtasten und froh sein wenn nichts da ist.

Nein ich glaube nicht das wir diese Krankheits wirklich vergessen können. Also werden wir GUT mit ihr leben. Voller Freude und positv in die Zukunft schauend.

Ich wünsche Alle ein positives Denken und
alles, alles Gute

Brigitte
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