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Alt 21.06.2011, 23:47
ZtGabi ZtGabi ist offline
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Standard AW: Steigende Tumormarker - was meint Ihr?

Hallöchen Edeka,

es ist doch verständlich, dass Du unsicher und auch verängstigt bist, weil der TM langsam, aber stetig steigt. So geht es sicher uns allen. Eine einmalige Steigerung kann man noch damit erklären, dass evtl. eine andere Entzündung im Körper dafür verantwortlich ist, aber wenn er eben beständig steigt, so zweifelt man schon.
Mir ging das genauso. Bei meinem ersten Rezidiv stieg der Tumormarker seit Aug. 2009 auch beständig, aber nur in ganz, ganz kleinen Schritten an. Erst habe ich mich selbst "getröstet", dass dies ja vorkommen kann und er sich noch weit unter dem Grenzwert befindet. Weil er aber stetig weiter stieg, habe ich im März bei der Kontrolluntersuchung (da war er bei 18 angekommen, also immernoch weit weg von Grenzwert) meine Frauenärztin daraufhin angesprochen. Ihre Antwort: " Mein Tunmormarker ist bei 20. Vielleicht beruhigt sie das." Hat es aber nicht !
Als er dann Ende Mai 2010 bei 43 war, wurde sie dann selbst "aktiv" und schickte mich zum CT. Leider zu spät, wie sich dann herausstellte, denn ich hatte bereits einen neuen faustgroßen Tumor an der Bauchspeicheldrüse und neue Metastasen an Magen, Leber und Bauchfell. Seitdem hatte ich mir vorgenommen, selbst aktiv zu werden, wenn der TM wieder beginnt zu steigen. Leider tat er das nicht und bei meinem 2. Rezidiv war er bei 14, was eine geringfügige Steigerung zu den Vorwerten bedeutete, aber es waren schon wieder neue Herde im Bereich der Milzloge (habe keine Milz mehr), der Leber, kleines Becken und Bauchfell. D.h.,der Tumormarker ist für mich nicht mehr aussagekräftig, aber bei Dir sicher schon.
Also....verlang mit Nachdruck ein MRT oder CT,denn Dein letztes ist ja nun schon 8 Monate her. Bei mir haben sie halbjährlich ein CT gemacht, was wohl so auch in den Nachsorgerichtlinien festgelegt ist. Ergo hättest Du ja schon wieder eins haben müssen. Also mach Dampf ! Sollte Dein Frauenarzt nicht darauf eingehen, so wende Dich an ein KH mit entsprechendem Zentrum und somit Erfahrungen. Du kannst aber auch telefonisch z.B. mit Wiesbaden oder Berlin Verbindung aufnehmen und Dein Problem schildern, um eine Zweitmeinung zu bekommen. Die sind da sehr offen dafür. Bloß nicht Kopf in den Sand stecken und abwarten !

Mit meiner Schilderung will ich Dir keine Angst machen, sondern nur aufzeigen, dass es wichtig ist, sich selbst "zu kümmern". Es geht schließlich um DICH ! Sollte nichts festgestellt werden, auch gut, dann kannste zumindest wieder beruhigt sein.
Vielleicht "zum Trost" mal ein anderes Beispiel. Meine "Kurbekannschaft" ist im Virchow-Klinikum bei Prof. S. in Behandlung. Bei ihr steigt der TM seit über einem Jahr. Inzwischen ist er bei 400, aber bei den MRT, die regelmäßig gemacht werden, finden sie einfach nichts. Und bevor sie nicht sehen, ob und wo was Neues entstanden ist, wird nichts gemacht, "nur" engmaschig kontrolliert. Ihr geht es im Übrigen sehr gut. Also mach Dich nicht verrückt, aber dränge auf ein CT oder MRT. Schon zur eigenen Beruhigung. Es kann ja bei Dir auch sein, dass Du irgendwelche andere Entzündungen im Körper hast oder "ausbrütest", die die TM-Werte ansteigen lassen.

Was das Kribbeln in den Fingern anbetrifft, so kann dies durchaus noch von der Chemo herrühren. Ich habe auch immernoch ab und an mal ein Taubheitsgefühl in den Zehen. Sowas kann penetrant "anhänglich" sein. Das Ende Deiner Chemo dürfte ja noch kein Jahr her sein, oder ? Bei der Reha haben sie verschiedene Tipps dafür gegeben. Schüssel mit Erbsen und mit den Fingern darin greifen oder kneten. Das trainiert die "Feinmotorik".
Bauch- und Rückenschmerzen habe ich eigentlich seit meiner Erst-OP 2008 mal mehr, mal weniger. Mir wurde gesagt, dass dies durchaus durch die vielen Verwachsungen auftreten kann. Also dies muss kein Hinweis auf neues Wachstum sein. Und Deine Schlafstörungen und die Kopfschmerzen schiebe ich doch auf die Grübelei, die Dich ja nun mal erfasst hat. Also, sieh zu, dass Du Gewissheit erlangst, dann wird es wieder ruhiger - auch in Deinem Körper und das ist sehr wichtig !!!!!

Ach noch etwas. Ein Ultraschall könnte schon auch was bringen, wenn der neue Tumor (sollte einer vorhanden sein) groß genug ist, um ihn zu erkennen. Besser sind aber CT und MRT.

So, ich wünsche Dir, dass Dein Verdacht sich nicht bestätigt und wenn doch - auch kein Grund zu verzweifeln. Man kann auch mit Rezidiv weiter leben, glaub mir ! Ich spreche aus Erfahrung.

Also alles Liebe für Dich, vor allem viel Kraft und auch die erforderliche Portion Gelassenheit. Ich drück Dir die Daumen...Gabi.
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