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Alt 24.05.2008, 08:46
anna-karin anna-karin ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom unbehandelt

Hallo Ihr Lieben,
ich will mich hier nun auch noch mal melden. Zunächst brauche ich zur Klarstellung eine kurze Einleitung. Ich weiß, dass ich hier im Bereich „Lungenkrebs“ schreibe, habe aber für meine eigene Geschichte bewusst einen eigenen Bereich eingerichtet, der nur meinen persönlichen „Kleinzeller“ betrifft, ohne dass irgendwelche Rückschlüsse zu den anderen Formen des Lungenkrebses gezogen werden sollten. Inwieweit der Verlauf bei mir auch bei anderen Kleinzellern passen würde, wird niemand wissen, denn unter Kleinzeller wird ja einiges zusammengefasst. Eine Heilung scheint nur möglich zu sein, wenn bei der Eingangsdiagnose ein begrenztes Stadium vorliegt. Hier im Krebs Kompass habe ich keines der Wunder gefunden, auf die einige hoffen - ich habe lange gesucht!
Ich selbst hatte von Anfang an leider kein begrenztes Stadium und habe deshalb gegen dringenden ärztlichen Rat niemals eine tumorspezifische Behandlung durchführen lassen.
Es liegt mir fern, hier Vertrauen in Behandlungsvorschläge zu zerstören. Aber sämtliche Ärzte, mit denen ich gesprochen habe – und das waren einige- haben mir auf 2. Frage auch ehrlich geantwortet, z.T. auch ihre eigene Ratlosigkeit ob der Situation erklärt .An anderer Stelle habe kürzlich angedeutet, dass wir dazu neigen, den Medizinern hier eine Aufgabe zuzuweisen, die diese gar nicht haben, nämlich uns ein ewiges Leben , eine Zweitreligion zu
Vermitteln, und sie tun ihr bestes dazu......
Leider sieht es nun so aus, dass mich die Metastasen, von denen ich im Februar berichtet habe, nicht schaffen werden. Vor einem Monat – 15.4.- habe ich wegen der nicht mehr in den Griff zu bekommenden Übelkeit ein MRT Schädel durchführen lassen. Dabei wurden 8 auffällige Hirnmetastasen (bis ca. 1,9 cm) mit Ödemen dingfest gemacht. Die Anzahl den nicht erkennbaren Micrometas dürfte im Bereich der 6er Potenz liegen. Soweit, so schlecht. Seit dieser Untersuchung nehme ich Kortison, zunächst 8 mg, inzwischen 16 mg täglich, die Übelkeit war nach 3 Tagen weg. Nun, ich sitze immer noch am Schreibtisch, pflege meine Rosen, genieße das Familienleben mit meinen Lieben und freue mich an jedem Tag, an dem ich auch die Zeitung noch verstehe, „Stride la vampa“ –läuft gerade- im Original hören kann usw. usw. und hoffe, dass das auch morgen noch geht. Insoweit stimmt es natürlich auch, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Und kämpfen mach ich auch mit dem Krebs: ich droh ihm immer, wen er mich umhaut, gibt es keinen Sahnepudding und auch sonst nichts feines mehr zu futtern, mal sehen, wie lang ihn das beeindruckt. Für die Zeit danach bin ich zuversichtlich, dass mein Mann eine gute Palliativpflege bis zum Schluss veranlasst.
Es war schön, bei Euch zu lesen, zu schreiben und es hat mir ganz oft geholfen .Ich werde auch weiter hier lesen und ggf. auch an anderer Stelle was schreiben müssen.
Aber bitte hier jetzt kein Mitleid und auch keine Abschiedsschreiben. Ich hoffe, ich bin jetzt niemandem zu nahe getreten. Allen liebe Grüße AK
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