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Alt 05.11.2008, 07:49
Ucki Ucki ist offline
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Standard AW: Benötige dringend "Aufbauhilfe"!

Hallo Kerstin,

ich verfolge regelmäßig Deine und auch die Beiträge der anderen Teilnehmer im Forum. Meine Beiträge stehen vorwiegend unter der Rubrik "Chondrosarkom", denn das hatte ich.

Es ist schwer, wenn man nach so langer Zeit wieder einen Rückschlag erdulden muss, aber noch ist es ja gar nicht Fakt. Aber irgendwie schwankt dieser Krebs ständig über uns, gut- oder bösartiger Tumor und eigentlich wird die Krankheit immer ins Unterbewusstsein zurückgedrängt. Das ist auch gut so. Ich selber merke, dass ich unruhig werde und meine Gedanken ständig bei meinen Untersuchungen zusammenlaufen, wenn diese wieder bevorstehen. Angst hatte ich eigentlich nie, denn ich war mir immer soooo sicher, dass alles OK ist, bis dann doch einmal eine Metastase in der Lunge gefunden wurde. Da hatte ich das erste Mal richtig Angst. Die war dann weg und alles lief wieder bestens, alles im grünen Bereich, dann erkrankte meine Tochter, 15 J. an Diabetes Typ 1. Das war Anfang dieses Jahres. Auch wird mein Nervenkostüm immer dünner, das merke ich daran, wie ich reagiere, wenn mal wieder die Vorsorguntersuchungen vorbei sind.

Du siehst also, Du stehst nicht allein da, auch wenn das ein schwacher Trost ist. Manchmal glaube ich, dass ein kleiner Windstoß schon ausreicht, um uns umfallen zu lassen.

Aber irgendwie geht es immer weiter. So schnell stirbt es sich nicht. Und irgendwie ist man im Laufe des Lebens ja immer auf Kompromisse aus, man muss halt Abstriche machen. Ich denke auch schon mal, es läuft alles so gut, was kommt als nächstes? Und dann kam der Hammer mit meiner Tochter. Aber auch das schafft man, wenn man ständig an die Konsequenzen denkt, verliert man die Freude am Leben.

Aber ich kann nachvollziehen, was in Dir vorgeht. Ich habe auch so viel gearbeitet, um wieder "relativ" gut laufen zu können, arbeite ständig weiter daran. Dann könnte einem der Gedanken kommen, dass alles umsonst war, warum die viele Arbeit, wenn es wieder einen Einbruch gibt. Mit dem Riesenzelltumor kenne ich mich nicht aus, ich weiß nicht, wie hier Prognosen liegen. Aber es kann ja auch etwas anderes sein. Schlimmeres oder auch nur eine harmlose Ursache. Besser ist es, man sorgt sich erst, als dass man unbelastet in eine Untersuchung geht und dann aus allen Wolken fällt.

So, ich weiß nicht, ob Dir das etwas hilft, aber schon der Gedanke, dass seine Sorgen geteilt werden, ist manchmal etwas hilfreich. Melde Dich mal nach dem CT, ich drücke die Daumen.

Ulrike