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Alt 15.12.2001, 13:23
Gast
 
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Standard Glück im unglück

Hallo zusammen

Ich bin 19 Jahre alt, bin vor 2 Monaten von zuhause ausgezogen in meine eigene Wohnung, konnte meine Lehre mit Berufsmaturität abschliessen und erfolgreich in eine gut bezahlte interessante Stelle in der Informatik wechseln. Der erste Schnee fällt und wir hatten vor 3 Tagen das Weihnachtsessen mit dem Geschäft... blöderweise hab ich doch echt den Schlüssel für zuhause im Geschäft liegen lassen (was ich allerdings erst vor meiner Wohnung merkte). Zum Geschäft zurück ist zu weit, und um 23:00 fährt da auch nix mehr hin.. also geh ich zu den Eltern nach hause was hald auch ne Stunde dauert. Als ich um 24:00 bei den Eltern war erzählte ich der Mutter von den schmerzen in dem linken Hoden und dass ich meine etwas zu fühlen... sie meinte ich soll sofort zum Arzt gehen. Am nächsten Tag wollte ich also zu meinem Hausarzt welcher aber nicht da war und den Termin bei einem alternativen Arzt war "erst" um 10:45 (Dabei sollte ich doch ins Geschäft...). Da mich die Schmerzen allerdings sehr beunruhigten und ich wusste dass ich eh nicht zum Arzt gehen würde wenn nicht an diesem Tag wartete ich also auf den Termin. Schon nach 10 Minuten schickte mich der Arzt in die Klinik wo man durch das Ultraschallgerät den Hodenkrebs feststellte. Für mich ist zuerst die Welt zusammengebrochen doch durch die Aufklärung durch den Arzt habe ich eine ziemlich optimistische Einstellung dass die Operation am nächsten Mittwoch gut geht. Trotzdem habe ich Angst und Tränen in den Augen wenn ich das schreibe.. meine Welt war einfach "zu" Perfekt bisher.. nun habe ich zwar Angst, denke aber dass ich unglaubliches Glück hatte es noch so früh festgestellt zu haben und ich denke wenn ich das alles hinter mir habe werde ich ein deutlich glücklicheres Leben haben in dem mich kaum noch etwas unterkriegen kann. Denn von so einem Tumor will ich mich nicht unterkriegen lassen!

Habt Mut!

Joel
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