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Alt 14.01.2005, 08:55
Gast
 
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Hallo Conny,
ich kann Dich gut verstehen. Bei mir wurde im Mai und Juli 04 die Schilddrüse aufgrund eines Mikrokarzinoms entfernt. Da es noch sehr klein war, geht wohl weiter keine Gefahr aus. Aber von meinem Arzt höre ich nur Drumherumgerede. Immer wenn ich ihn was frage, kommen Antworten wie: Blutwerte-sie haben Traumwerte, Nachsorge-machen wir schon, Untersuchungen-machen sie sich keine Gedanken. In den ersten Monaten konnte ich damit gut umgehen, weil ich einfach nur froh war, gut "davongekommen" zu sein. Aber zum jetzigen Zeitpunkt fehlen mir die konkreten Informationen (wie die Blutwerte sein sollten, welche Untersuchungen wann anstehen, Nebenschilddrüsen usw.), damit ich die Angelegenheit verarbeiten und für mich abschließen kann. Ich kann die "Akte Krebs" nicht als erledigt bzw verarbeitet in eine geistige Schublade legen und erst zum nächsten Untersuchungstermin wieder rausholen; sondern trage sie immer wie eine Last vor mir her.
Mein Vater hat auch Schilddrüsenkrebs und fragt mich natürlich andauernd: wie sind deine Werte, wann mußt Du zur Untersuchung.
und ich sage: weiß ich nicht, weiß ich nicht, weiß ich nicht.
Zur Zeit bin ich echt schlecht drauf, schlafe schlecht, bin sehr agressiv usw. Man muß einfach Fakten und Tatsachen auf dem Tisch haben, um besser damit zurechtzukommen. Ungewißheit macht einen fertig. Obwohl ich mich ja mit meinem Mikrokarzinom fast entspannt zurücklehnen könnte, macht mich dieses "Nichtwissen" um eigentliche Kleinigkeiten verrückt. Ich hab mir jetzt einfach von meinem Arzt (auf eigenen Wunsch) eine Überweisung für die Uniklinik geholt, die haben eine Schilddrüsensprechstunde und die werde ich ausquetschen.
Ich komme eben mit Tatsachen und Fakten besser zurecht, als mit Wischiwaschi. Probleme kommen, werden erledigt und dann abgehakt. Aber mit dem Drumrumgequatsche werde ich nicht fertig.
Mir geht es jetzt seelisch fast schlechter, als direkt nach der Diagnose. Da hatte ich was in Händen bzw. im Kopf, konnte mich darüber informieren und dann langsam verarbeiten.
Aber jetzt... dieses Unwissen....- da bei mir noch keine weiteren Untersuchungen bzw. Nachsorge angelaufen ist, werde ich immer unruhiger. Jetzt habe ich im Internet gelesen, daß bei Mikrokarzinomen wohl 1 x jährlich nachgeschaut wird. Hätte mir mein Arzt mal ne vernünftige und konkrete Antwort gegeben, hätte ich das gewußt und wäre nicht so ausgetickt. Tja, auch Kleinigkeiten können sich anhäufen und zum Problem werden.
Ich finde es richtig, daß Du jede Information sammelst, die du kriegen kannst.
Laß dich nicht unterkriegen.
Viele Grüße
Petra
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