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Alt 09.07.2003, 08:32
Gast
 
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Standard Interferon-Therapie

Liebe Alexandra,
ich habe meine Interferontherapie bereits hinter mir - sie liegt 10 Jahre zurück. Habe 13 Monate lang nach LK-Metastasierung 3x wö. 5 Mio. Einheiten gespritzt. Die Nebenwirkungen waren ähnlich einer dicken Grippe, sie traten nach jeder Spritze in gleicher Stärke auf, etwa 7 Stunden nach der Inj. und wurden nicht mit der Zeit bschwächer. Aber ich hatte mich mit der Zeit daran gewöhnt und mein Leben entsprechend darauf eingerichtet. Abends spritzen und sie "einfach überschlafen" konnte ich nicht. Sie haben meinen Schlaf gestört, deshalb habe ich immer morgens gespritzt und dann nachmittags ab ca. 15.00 Uhr etwas "abgehangen", aber eben auch nur am Tag der Inj.


Liebe Paula,
da man sich mit der geringen Wirkung der niedrig dosierten Therapie leider nicht zufrieden geben will, probieren die Ärzte eben immer wieder auch mit hochdosierten Behandlungen aus. Man versucht also immer wieder, die Therapie mit anderen Begleitmedikamenten zur NW-Reduktion zu kombinieren und das Ergebnis in einer Studie auszutesten. Weil das alles so teuer ist und auch natürlich viel teures Geld in nicht wirksame Behandlungen investiert werden muß, um diese Erkenntnis überhaupt erstmal zu gewinnen, haben wir ja im Moment ständig diese Kostenexplosionsdiskussionen auf politischer Ebene. Jeder Arzt und auch jede Pharmafirma und nicht zuletzt auch jeder Krebspatient will ja alles ausprobieren, nur damit er gesund wird.
Und kaum ein Krebespatient verzichtet freiwillig auf etwas, das ihm vom Arzt als wirksamer Versuch angeboten wird (auch wenn sich hinterher rausstellt, es hat nur der Firma gutes Geld gebracht, aber wer weiß das schon vorher).
Ich verfolge aus eigenem Interesse seit 1992 die Ergebnisse der Interferonstudien - möchte für mich selbst im Falle eines Falles auf dem Laufenden sein - : bis jetzt haben sie mit keiner Dosierung durchschlagende Erfolge erzielt. Deswegen ist es eben sehr wichtig, sich im Sinne und Interesse der eigenen Lebensqualität genau zu überlegen, ob man Hochdosisversuche mitmachen will. Hier im Forum haben ja schon etliche Betroffene bestätigt, daß sie vom hochdosierten Ifn. wegen der zu belastenden NW Abstand nehmen mußten.

Nach meiner Erfahrung ist es wichtig, sich neben dieser Behandlung auch um andere immunstabilisierende Möglichkeiten, um die Psyche usw. zu kümmern, um bestmöglich dabei wegzukommen. Die Schulmedizin allein genügt unter diesen Bedingungen nicht.
Gruß von Birgit
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