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Alt 30.01.2006, 12:16
shalom shalom ist offline
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Standard AW: Rippenfellkrebs

Hallo Simone,

je nach Schwere der Chemo wird eine Chemo ambulant in der onkologischen Ambulanz eines Krankenhauses oder aber stationär im Krankenhaus gemacht.

Zunächst einmal wird das Blutbild überprüft (Anzahl der roten Blutkörperchen), das kann rechtzeitig VOR der Chemo auch der Hausarzt bzw. dessen Labor veranlassen. Die Ergebnisse dieser Blutuntersuchung sollte dem Krankenhaus dann aber bekannt und sehr aktuell sein.

Je nach Fall und Schwere der Chemo (Tropfgeschwindigkeit der Infusion) dauert die eigentliche Chemo 2-3 Stunden. Es kann aber sein, dass VORHER und NACHHER mit einer neutralen Flüssigkeitslösung (als Infusion) stundenlang "gespült" wird, um Leber und Nieren zu schonen. Auch die eigentliche Chemo kann ggf. länger dauern.

Meist empfiehlt es sich, die Ärzte um ein hinreichend gutes Arzneimittel zu bitten, das den Brechreiz mindert.

Je nach Schwere der Chemo:

- mehrere Tage starker Brechreiz
- Appetitlosigkeit
- Müdigkeit, Schlaffheit (Fachjargon: "Fatigue")
- Veränderung des Blutbildes

Die Chemo greift die Blutkörperchen an, daher die Blutchecks, unterhalb eines gewissen Minimums an roten Blutkörperchen wird keine Chemo verabreicht, in diesem Falle besteht erhöhte allgemeine Infektionsgefahr, denn die Chemo greift das Immunsystem mit seinen gesunden Zellen ebenfalls an.

Der Turnus der Chemos bei meiner ersten Frau, die Rippenfellkrebs hatte, betrug 3-4 Wochen, je nach Blutbild. Sie bekam zur Auffrischung des Blutbildes häufiger Bluttransfusionen und auch Erythropoetin (EPO).

Ich wünsche Euch viel Kraft.

Shalom

Geändert von shalom (11.02.2006 um 16:29 Uhr)
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