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Alt 22.04.2007, 21:53
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Schulmedizinische und geistige Heilung

Hallo,

ich habe zwar den ursprünglichen link nicht verfoglen können (weil das posting mittlerweile geändert war), aber folgenden Artikel habe ich gelesen:

Und dazu kann ich (als Angehöriger) nur sagen: solche statements empfinde ich als einen brutalen Schlag in's Gesicht krebskranker Menschen - und nicht nur in deren Gesicht. Denn solche Plattitüden wie...

"Wenn jetzt schwere und kontinuierliche, manchmal in der Kindheit oder im früheren Leben begründete Traumen einander so potenzieren, dass die Seele einen Aufschrei machen muss, dann entsteht eine Krankheit."

...lassen sich schließlich auf jegliche Krankheit - von Magengeschwür bis Schlaganfall - übertragen :-(

Ich habe zum Glück keinen Krebs - den hat meine Frau. Aber wenn ich der jetzt sagen würde, dass ihr Krebs meiner Meinung nach auf "im früheren Leben begründete Traumen" zurück geht... dann würde die den Spaten (oder was gerade verfügbar ist) nehmen und mich damit nieder prügeln. Und das völlig zurecht.

Solche Verlautbarungen fallen einfach unter religiös motiviertes Spinnertum. Und wenn der Autor nicht Prof. Dr. wäre, der sowas in schlauen Interviews von sich geben kann, sondern ein 08/15 Normalbürger, der sowas auf dem Marktplatz kund gibt... dann kämen die Bullen und würden ihn in die nächste Klapse stecken, wo er wegen eines akut psychotischen Schubes mit religiösen Wahnvorstellungen zwangsbehandelt würde.

Wer sich als Patientin diesen Schuh ("Traumata aus früheren Leben") anziehen möchte - bitte sehr. Vielleicht kommt dann ja auch die Heilung erst im Jenseits oder in der Reinkarnation, und nicht hier und heute...

Abgesehen davon habe ich mich bei diesem Artikel immer wieder nur gefragt: Weiss der Mann eigentlich, wovon er redet? Hat er Krebs? Oder hat ein Mensch, den er liebt und mit dem er sein halbes Leben verbracht hat, Krebs? Ist er _persönlich_ betroffen von dem Ausmass an Leid, das er theoretisch so einfach auf frühkindliche oder aus früheren Leben stammende "Traumen" zurück führt? Ich kann es mir nicht vorstellen; zumindest möchte ich mir niemanden vorstellen, der dieses Leid miterlebt hat - und sich trotzdem so kaltschnäuzig theoretisch religiös darüber hinweg setzt :-( Mir scheint fast, der Herr Prof. Dr. sollte schleunigst mal von der bitteren Realität einer tödlichen Krankheit eingeholt werden...

Viele Grüße,
Stefan
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