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Alt 08.11.2003, 17:07
Gast
 
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Standard Vertrauen verloren!

Hallo Chris 1,

kann deinen Frust in Sachen Ärzte und Untersuchungen nur teilen.
Als mein Mann (42) vor 11 Wochen die Diagnose kleinzelliges Lungenkarcinom erhielt, hat ein befreundeter Arzt zu uns gesagt: Glaub mir, bei einem 42-jährigen Familienvater werden alle Register gezogen, ob du nun Privatpatient bist oder nicht.
Erlebt haben wir es dann gang anders. Diverse Untersuchungen wurden überhaupt nicht vorgenommen, z.B. kein Hirn-CT. Im ersten CT wurde der Verdacht auf Lebermetastasen geäußert. Nun sind schon 2 Chemos vergangen, und Metastasen waren schon nach der 1. Chemo nicht mehr zu sehen. Da das Krankenhaus leider versäumt hat, das 1. CT durch weiterführende Untersuchungen untermauern zu lassen, werden wir wohl nie erfahren, ob Lebermetastasen überhaupt da waren oder durch die Chemo verschwunden sind. Zu guter Letzt haben wir letzte Woche von einem Schreibfehler in der Akte meines Mannes erfahren. Seit 11 Wochen gehen wir von einem T4, N3, M1(HEP) aus. Durch Zufall wissen wir jetzt, dass es von Anfang an ein T3, N2-3, M1(HEP) war. Mag für die Ärzte kein großer Unterschied sein, aber als Patient fühlt man sich verarscht. Wir haben dem Krankenhaus (und das ist hier in Bremen immerhin die Spezialklinik für Lungentumore) gestern den Rücken gekehrt und lassen die Chemo jetzt in einer Tumorpraxis weiterführen.

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber uns wurde ganz zu Anfang gesagt, dass wir jetzt jeden Tag genießen sollen. Wenn die einen doch nur ließen.

Ich weiß, dass ich dir mit meinem Beitrag nicht helfen kann. Aber du sollst doch wenigstens wissen, dass nicht nur bei deiner Frau was schief läuft.

Ich wünsche dir und deiner Frau alles Gute und ein schönes Wochenende.

Liege Grüße Monika
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