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Alt 25.06.2002, 16:56
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Hi, Ihr Lieben!
Habe Fussball geguckt! ICH! Das passiert selten bei mir, wirklich! (Deutschland gegen Südkorea! War ein spannendes Spiel!) Hatte einfach Lust dazu! Komisch!

Hallo Elisabeth, ich hab's nachgeschlagen! (Hab' halt so gescheite Bücher bei mir rum liegen.)
Also Krankheitsberichte und Röntgenbilder aus einem ÖFFENTLICHEN Spital GEHÖREN dem Spital! (Hier hast Du Recht!) Der Patient hat aber jederzeit Anrecht auf Kopien davon, manchmal gegen eine Gebühr. - Anders ist es jedoch in einer privaten Arztpraxis oder im Privatspital: Hier gehören die Röntgenbilder dem Patienten und sind diesem kostenlos herauszugeben! Und will HIER ein Arzt dann Kopien für SICH behalten, so muss ER die Kosten selber tragen!
Ha! Interessant, gell?
Dies hab ich aus dem Buch über das Patientenrecht. Das gilt zwar für die Schweiz, aber ich denke, für Deutschland wird's wohl gleich sein?

Hallo Jana! Geht's wieder? Schokolade ist immer gut, hm-hm! - Und ein BOXSACK dazu, gell?!

Hi Petra, das stimmt, diese Nachuntersuchungen sind immer wieder so ein Balanceakt auf einem Hochseil. Und "fühlen" tut man sich wirklich manchmal wie bei einer Hinrichtung. Denn wenn Du beim Arzt bist, gibt es ja nur ZWEI Antworten: GUT, oder eben SCHLECHT! - Der Arzt kommt einem dann fast so vor wie ein Henkersrichter, nicht wahr? ...!

Hallo Lisa! - Ja, WIE MACHT MAN ES RICHTIG?, (der Umgang mit dem Krebspatienten) das ist eine gute Frage! - Und ... tja, darauf gibt es wohl auch keine richtige Antwort.
Trotzdem: Ich denke mal, da gibt es erst mal verschiedene Krankheitsphasen, die man betrachten sollte. Die schwierigste wird wohl immer diejenige sein, wo der Betroffene im Krankenhaus ist und nicht mehr aus dem Bett kommt.
Dann gibt es jene Phase, wo ein Krebspatient z.B. gerade eine Chemo durchmacht, aber soweit auf den Füssen ist und auch zu Hause sein darf, also so einigermassen noch ein bisschen Kraft hat.
Und dann gibt es noch die dritte Phase, das ist jene, in der ich zum Beispiel bin, also sozusagen "gesund", aber dafür lernen muss, damit zu Leben, und wo gleichzeitig aber auch immer die Angst vor einem Rückfall da ist.
Diese letzte Phase hier, ist wahrscheinlich die einfachste.

So, und jetzt kann man da ein bisschen einteilen. Kommt auch hinzu, wie LANGE ein Betroffener schon mit seinem Krebs kämpft, das sollte man nicht so ganz ausser Acht lassen. Denn jemand, der schon mehrere Monate damit lebt, hat sich ... naja, bestimmt schon ein bisschen besser damit abgefunden, als jemand, der da gerade die ersten zwei, drei Monate durchmacht, hm? - Obwohl ich da jetzt nicht das Geringste VERHARMLOSEN will, nicht, dass Ihr mich da falsch versteht, gell? Aber die Schocksituation ist ganz sicher hauptsächlich am Anfang sehr intensiv, und das kann Wochen, ja manchmal eben auch Monate dauern.

Jedenfalls, genau diese Situationen, wo der Betroffene ans Bett gebunden ist, wo er noch hilfloser ist und sich völlig ausgeliefert fühlt, ist die krasseste und eben auch die schwierigste. Denn wie will man da HELFEN können? Da weiss sich ja nicht mal der Patient noch zu helfen! Und die Chance, dass er da in ein abgrundtiefes Loch fällt, ist einfach DA! Selbstaufgabe, hm? Das scheint das Einfachste und das Beste zu sein in diesem Moment. (Würd' ich wahrscheinlich auch tun, ehrlich gesagt! Naja, was willst Du da noch kämpfen, gegen diesen Sch...Krebs, wo Du Dich nicht mal mehr richtig bewegen kannst vor lauter Schwäche?)
Da gibt es bloss noch Eines, für die Angehörigen: DA sein! Und Liebe, Liebe, Liebe.
Keine Ermahnungen oder Schuldzusprüche, kein "Schütteln" bis man endlich die Füsse aus dem Bett bewegt, nein, das ist unsinniges "Drängen", das der Patient als belästigend empfinden kann.
Sucht nach "schönen Dingen" für den Patienten. Etwas, das er MAG! Macht es ihm schmackhaft! Begeistert ihn. (Immer OHNE zu drängen!) Haltet ihm etwas Duftendes unter die Nase. Haltet ihm seine Lieblingsmusik an die Ohren. Lockt ihn. Erzählt ihm mit Eurer ganzen Begeisterung von EUREN Alltags-Geschichten! Bringt ihm Malsachen mit. Oder Stricksachen. Oder sein Lieblingsbuch, das er schon lange mal lesen wollte. Pflückt ihm Blumen von draussen und bringt sie ihm mit. Kauft ihm ein EIS! Erzählt lustige Szenen von Euren Kindern! Von SEINEN Kindern. Oder wenn er ein Hundeliebhaber ist, dann mag er vielleicht gerne etwas Lustiges darüber hören, was sein Dackel den ganzen Tag so treibt. Oder sein Wellensittich! Egal was! Irgendwas werdet Ihr schon finden!

Verstehst Du, Lisa? Such nach Dingen, die Deine Schwester MAG. Und beginne damit, sie zu LOCKEN ...! Begeistere sie damit! BELOHNE sie damit! Damit sie wieder Lächeln kann. Damit sie wieder ihren WILLEN bekommt. Damit sie sich nicht aufgibt, sondern kämpft!

Uff! Jetzt habe ich wieder viel geschrieben! Wegen der GENanalyse, liebe Lisa, so würde ICH jetzt sagen, lass den Test sein. Aber das ist meine Meinung.
Positiv finde ich nur immer, dass eine Familie darüber auch INFORMIERT wird! Wegen den Kindern und Kindeskindern. WENN es sich um eine Krebsart handelt, welche auch vererbbar ist!
Aber es ist Deine Entscheidung, Lisa. WILLST Du's wissen?

Liebe Grüssli an Euch alle.
Die "krasse" Brigitte
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