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Alt 20.02.2006, 18:01
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Registriert seit: 20.02.2006
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Unglücklich Pancoast - Plattenepithel- Erfahrungen??

Hallo,
nach einem viertel Jahr starker Schmerzen in Schulter und Rücken, Akkupunktur, Krankengymnastik und chinesischer Tapes haben wir nun seit knapp 2 Wochen die traurige Gewissheit woher die Schmerzen meines Vaters (53, bis zu diesem Zeitpunkt Raucher, ca 35 Jahre lang) kommen. Im MRT wurde ein Tumor entdeckt und nach den Untersuchungen im Krankenhaus ist seit Freitag klar: Pancoast, Plattenepithelkarzinom, 2Metastasen in der Leber, eventuell eine in der Nebenniere, eventuell Kochenmetastasen (stand im Arztbrief, meinem Vater wurde aber eigentlich nein gesagt). Am Samstag hat er schon die erste Chemo bekommen: Cisplatin und E..- hm?! Heute durfte er heim, Freitag gibts die nächste Chemo, dann sind 3 Wochen Pause.
Nachdem er die letzten 6 Wochen sitzend auf dem Sofa geschlafen hat, bin ich sooo froh, dass er endlich etwas gegen die Schmerzen bekommt (2 mal 60mg MTS und nach Bedarf Dexamethason 4mg; Sevredol, Amitripyril), nachdem ich aber auch seit knapp zwei Wochen fleißig hier im Forum mitlese, habe ich auch schon viel negatives über Morphium gelesen....
Ursprünglich waren parallel zur Chemo auch Bestrahlungen geplant, der Arzt ist aber optimistisch, dass die Chemo reicht. Eventuelle Reste könnten dann noch operiert werden....
Leider hatten meine Mutter und ich nie Gelegenheit mit dem Prof zu sprechen, sprechen wir tatsächlich von Heilung? Ich lese immer nur überall dass ein Pancoast sehr schlechte Prognosen hat (auch wenn man hier im Forum schon eines Besseren belehrt wird, was die Lebenserwartung angeht) Oder hat mein Vater tatsächlich irgendwie Glück gehabt und von der ganzen Scheiße die es gibt noch etwas "nettes" bekommen?! Er hatte auch außer den Schmerzen keinerlei Symptome und ist eigentlich in guter körperlicher Verfassung (wenn man von dem physischen und psychischen Folgen des Dauerschmerzes absieht, aber selbst die 5kg, die er dadurch abgenommen hat, hat er wieder drauf.....)
Ein weiteres Problem ist, dass mein Vater mit niemanden über seine Gefühle redet und eine solche Diagnose muss einen doch zum Verzweifeln bringen... Leider war niemand von uns mit beim verhängnisvollen MRT und so war seine erste Reaktion sich betrinken und uns dann azurufen, zu sagen dass er einen Lungentumor hat und ohne Behandlung ca. noch ein halbes Jahr und da er mit den Schmerzen nicht mehr leben will, geht er jetzt in den Wald..... zum Glück hat er mir dann doch gesagt wo er ist, so dass ich ihn abholen konnte und aus Sorge er tut sich was an und wegen der Schmerzen kam er dann sofort ins Krankenhaus. Er hat seitdem nicht wirklich offen mit uns geredet, nur bevor er ins Krankenhaus kam ist er weinend auf dem Sofa zusammen gebrochen, weil er die Schmerzen nicht mehr ertragen kann. Ich kriege diese Bilder und Wort seitdem nicht mehr aus dem Kopf, er tut mir so unendlich leid, und ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er vielleicht meine Hochzeit nie erlebt, seine Enkelkinder nicht kennenlernen darf,.....
Dabei können wir ja froh sein, dass er diese schrecklichen Schmerzen hatte, sonst hätte er ja gar nichts von dem bemerkt, was da in ihm wächst!
Für all eure Erfahrungsberichte und Ratschläge bin ich sehr dabkbar, habe hier im Forum schon so viel erfahren!!!!! Würde mich also auch jetzt sehr freuen!
Liebe Grüße Susanne 28
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