Einzelnen Beitrag anzeigen
  #22  
Alt 29.12.2005, 12:35
Benutzerbild von Jelly
Jelly Jelly ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.02.2005
Ort: Freigericht
Beiträge: 741
Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Ihr Lieben,

ich muß Euch was erzählen, ich trage es schon tagelang mit mir rum. Mein Mann hat das alles selbst mitbekommen, hat auch super reagiert, aber es bohrt weiter. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich muß es auch hier erzählen.

Wir spielen seit mehr als einem Jahr Doppelkopf (Kartenspiel). Darüber haben wir auch nette Menschen kennengelernt. Einer ist nun dabei, der seit Sommer nicht mehr so richtig viel Spass an der Runde hatte und hat angefangen, seine Bedingungen zu Anfang und Ende des Abends und anderes den anderen Gruppenmitgliedern aufzudrücken, so nach dem Schema, wenn Ihr meine Bedingungen nicht akzeptiert, werde ich Gastspieler, soll heißen, er spielt dann nur noch mit, wenn er Lust hat, damit würden viele Abende ausfallen. Ich hab das als Drohung verstanden, so nach der Manier: Friss oder Strib. Hat mir nicht gefallen, weil ich diese Art des Umgehens mit Menschen sehr respektlos empfinde, hab mich damit auch persönlich angegriffen gefühlt.

Das Klima wurde immer eisiger und vor zwei Wochen war dann Aussprache. Habe mein Empfinden nochmals dargelegt, schon auch emotional aufgewühlt und etwas lauter. Er hat dann nur noch abgeblockt mit den Worten „Ich sei verbohrt“ und hat sich aus der Gruppe herausgezogen, er spielt also nicht mehr mit.

Zwei Tage später erhalten die anderen aus der Gruppe eine Mail von ihm in der er schreibt:

Mann sollte doch meinen, daß ein Mensch, der nicht mehr lang zu leben hat, sich doch um die anderen Menschen bemühen müßte, damit er einen würdevollen Abgang hinlegen kann.

Was sagt Ihr dazu, der ist doch nicht ganz dicht, oder ?

Ihr müßt darauf nicht antworten, ich hatte nur das Gefühl, ich muß meiner Wut und Verletzung auch hier Ausdruck geben.

Wenn sich Menschen durch die Krankheit von mir zurückziehen, was ich auch erlebe, wie alle anderen auch, dann versuche ich ihn abzuholen und ihm klarzumachen, daß ich durch die Krankheit keine Andere geworden bin. Aber sowas ist zutiefst verletzend, der Typ kann mir gestohlen bleiben !!!!

Liebe Grüße an Euch alle - schön daß es Euch gibt !
Jelly
__________________
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)