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Alt 16.10.2014, 14:12
NiMo_1714 NiMo_1714 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs!

Hallo Zusammen,

ich hoffe, Ihr hattet bis jetzt eine nicht zu stressige Woche mit allzu vielen schlechten Nachrichten.

Meinen Papa habe ich für seinen Geburtstag aus dem Krankenhaus geholt.
Eine große Feier hatten wir nicht, das wäre zu anstrengend gewesen. Aber für meinen Papa war es einfach schön, mal wieder ein paar Stunden Zuhause zu sein und das leckere Essen meiner Mutter zu genießen. Das Essen-Gehen am Abend war eigentlich schon zu viel für ihn, aber er hatte es sich gewünscht.

@ Angela: So, ich hab mir mal die Unterlagen noch einmal geholt. Die genaue Einstufung liegt bei T1a, N3, Mo.

Endlich hatten wir jetzt auch mal ein richtig gutes und ehrliches Gespräch mit einer Ärztin. Vorher habe ich von ihr aber auch völlige Offenheit und Ehrlichkeit - zumindest uns Angehörigen gegenüber - eingefordert.

Auf Grund des schlechten Allgemeinzustandes und des Herzinfarktes vor zwei Wochen, hat man von der ursprünglich geplanten Chemo mit Navelbine und Cisplatin Abstand genommen. Auch die Bestrahlung wird nicht mehr in Betracht gezogen. Als einzige Möglichkeit bliebe eine reduzierte Chemo mit Alimta. Ob dies aber viel bringt, stellt man in Frage.
Auf Nachfrage gab die Ärztin an, dass sie, wenn es sich um ihren Vater mit gleichen Grunderkrankungen handeln würde, von einer Chemo abraten würde.
Schlimm war für mich die Situation, als mein Vater - offensichtlich zum ersten Mal - begriffen hat, was diese Erkrankung bedeutet. Manchmal ist Unwissen auch eine Gnade, oder?

Naja, jetzt nehmen wir erst einmal eine geriatrische Kur in Angrif. Papa soll so fit werden, dass er zuhause auch die Wohnung verlassen kann. Sollte er wider erwarten richtig fit werden, kann er sich immer noch für einen Versuch mit der Chemo entscheiden. Ansonsten lindert man so gut es geht alle Beschwerden. Im Dezember haben meine Eltern goldene Hochzeit. Wir haben eine kleine Reise innerhalb von Deutschland geplant. Hoffentlich wird er so fit, dass er die Fahrt noch mitmachen kann.

Letzendlich kommt diese Diagnose für uns Angehörige ja nicht völlig unerwartet. Schlimm fand ich vorher eher das im Ungewissen-Lassen einiger Ärzte. Was mich im Augenblick noch mehr aus der Bahn wirft, ist die Häufigkeit, mit der man in der letzten Zeit im Familien-, Freundes-, und Kollegenkreis mit einer Krebs-Diagnose konfrontiert wird.
Klar, die Statistiken wurden in den Medien veröffentlicht, aber in der letzten Zeit scheinen die "Einschläge" immer häufiger und näher zu kommen. Das macht mir Angst.

So, jetzt geht's gleich wieder ins Krankenhaus.
Euch eine Woche mit nicht zuvielen neuen Sorgen.

LG, Nicole
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