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Alt 23.07.2010, 22:47
SarahF SarahF ist offline
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Registriert seit: 30.06.2010
Beiträge: 9
Standard AW: danke - wie gehts weiter?

Hallo an alle!

Danke CC72! Respekt und meine sehr große Wertschätzung dir gegenüber - du hast eine sehr schreckliche Krankheit und hilfst trotzdem anderen noch weiter. Dass du so viel Kraft hast ... Warst du schon immer so stark und ein Kämpfer? Meine guten Gedanken gelten ab sofort auch dir!
Ich habe mich jetzt sehr viel durchs Netz gelesen, einiges besorgt und in die Wege geleitet - und du hattest Recht - meine Bekannte fühlt sich wenigstens ernst genommen, unterstützt und nimmt jede Hilfe dankbar an. Ich bin auch sehr stolz auf sie - wie sie alles wuppt mit 3 Kindern! Heute werde ich mich wohl mehr auf mich beziehen und hoffe auf hilfreiche und aufbauende Antworten (ich habe selber 4 Kinder und so verdammt viel Mitleid mit ihr und ihrer Familie). Zu ihrer Diagnose: Es war ein Gallengangskarzinom mit Lebermetastasen. Die Galle wurde im März entfernt plus ca. 70% der Leber. Dann wurde erst im Juni mit einer intravenösen Chemo begonnen und jetzt im juli eine regionale Chemo in die Leber neben der system. Chemo. Anfang Juni wurden ja die multiplen Leber-Metas plus Meta in Wirbelsäule und Bauchdecke festgestellt. Sie fühlt sich einigermasßen gut, hat einen aufgeblähten Bauch, manchmal Schmerzen im Bein ("Wegsacken") und gelegentlich Erschöpfung. Sie ist sehr willensstark, offen für Alternativen. Wie sieht es aus - gibt es irgendwo Hoffnung? Ich bin heute da zum Ausheulen, ich weiß, ich habe lange Zeit im Netz rumgesucht und alles Mögliche besorgt, mit ihren Kindern Ausflüge gemacht und versucht, Optimismus auszustrahlen - ich bin jetzt emotional auch etwas "down", habe gemerkt, ich kann das Ganze nicht wirklich mit mir allein "ausmachen" - ich finde aber keinen, der bereit ist, über einen "Ja, das ist wirklich schlimm"-Satz hinauszukommen, und mir sind diese Gespräche zu oberflächlich. Mit ihr und ihrer Familie will ich natürlich auf gar keinen Fall irgendwelche negativen Aussichten besprechen, aber es macht mich wirklich fertig - und noch mehr fertig, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, mich ausheulen zu wollen, obwohl ich nicht mal die Betroffene bin. Ach, es ist alles Scheiße! Ich wünsche mir so sehr, dass sie eine jener "Wunder" ist, die manchmal passieren, mehr will ich gar nicht.
Ich muss sagen, sie ist unheimlich dankbar für die Dinge, die ich ihr abnehme, und sagt auch, ich bin durch meine Art, ihr Hoffnung zu machen und nichts unversucht zu lassen, ein Jungbrunnen und eine Hoffnung - und deshalb kann ich auch nicht ansprechen, was hilfreich wäre, wenn es nicht gut ausgeht. Ich würde ihr gern Beruhigung geben für den schlimmsten Fall, aber sie sieht mich so fast als eine Art Heil-Garantie, dass ich mich diesen Aspekt gar nicht anzusprechen traue. (Was nicht heißt, dass ich das Möglichste nicht leisten werde - egal, was kommt, ich bin da). Alles ist jetzt durcheinander - wie gesagt: ich habe niemanden zum Aussprechen, die meisten empfinde ich als zu oberflächlich und die anderen, die es sehr direkt betrifft, will ich auf gar keinen Fall belasten - zum Medizinischen: Die Gallenblase ist ja entfernt - die Bauchdecken- und Wirbelsäulen-Metas sind ja nicht sofort lebensgefährlich - Frage an euch: Wenn die Chemos gut anschlagen und die Metas verkleinern, ich denke, Bauchdecke und Wirbelsäule werden wohl operabel sein, gibt es die Möglichkeit einer Teil-Lebertransplantation? Dort sind viele Metastasen. Danke fürs "Zuhören" und Raten, herzliche Grüße und die besten Wünsche von Herzen an alle, die mit diesem Damoklesschwert leben müssen. Sarah
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