Thema: Arztsuche
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 26.10.2004, 15:59
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Arztsuche

Hallo Annika,

zunächst einmal tut es mir sehr leid, dass es deinen Vater auch "erwischt" hat. Und dann: ja, du hast recht, ich bin die Monika, deren Mann an einem Kleinzeller erkrankt ist.

Und nun zur Arztsuche. Kann ja mal erzählen, wie wir das gemacht haben. Also als Erstes wurde mein Mann in Bremen ins Zentralkrankenhaus Bremen-Ost eingewiesen. Das sollen die Spezialisten für Lungenkrebs im Raum Bremen sitzen. Ganz allgemein für Krebs soll man im Diako in Bremen gut aufgehoben sein. Dort bekam mein Mann seine erste Chemo stationär und 2 weitere ambulant. Wir waren mit der Behandlung dort nicht sehr zufrieden (die haben ziemlich unsauber gearbeitet, was notwendige Untersuchungen und Aufzeichnungen darüber angeht) und haben uns bei einem niedergelassenen Onkologen eine zweite Meinung eingeholt. Auch wenn wir in diesem Krankenhaus zufrieden gewesen wären, eine zweite Meinung sollte man eigentlich immer einholen. Allein schon für die eigene Beruhigung, von wegen alles getan und so. Ja, wie sucht man einen Arzt für eine zweite Meinung? Ich weiß nicht, wie ihr mit der Erkrankung deines Vaters umgeht. Wir sind darin sehr offen gewesen und eigentlich kam von vielen Seiten gleich ein: geht doch mal zu Dr. sowieso... Ja, und da uns Dr. Weiß gleich von mehreren Seiten angepriesen wurde, sind wir dann bei ihm gelandet. Bei dieser Praxis handelt es sich um eine internistisch/onkologische Praxis, Schwerpunkt Tumorleiden. Mein Mann ist dort inzwischen seit fast einem Jahr in Behandlung. Chemo wird dort wöchentlich ambulant gemacht. Wenn sich zwischendurch andere Sachen anbahnen oder Bestrahlung nötig wird muss man dafür natürlich immer noch zusätzlich zu anderen Ärzten oder ins Krankenhaus fahren. Das passiert einem natürlich nicht, wenn man sich in einem Krankenhaus behandeln lässt, da hat man alles unter einem Dach. Man muss das schon abwägen. Ansonsten kann man für eine zweite Meinung einfach bei einem Arzt anrufen, sagen was man hat und dass man einen Termin braucht, um eine zweite Meinung einzuholen. Auch für die Krankenkasse ist das kein Problem.

Das ist nun unser Weg aus Bremer Sicht. Hoffe, dass sich noch jemand meldet, der dir was in Hamburg empfehlen kann. Du musst auch schauen, ob ihr einen guten Hausarzt habt. Denn leider bleibt es meist nicht bei der Krebserkrankung sondern man hat dann und wann noch andere Beschwerden. Und es gibt bei uns Wochen, da fahren wir von Arzt zu Arzt. Das bliebe einem im Krankenhaus erspart. Mein Mann hasst Krankenhäuser und er versucht nach wie vor so viel wie möglich ambulant zu machen. Das heißt natürlich auch viel Fahrerei. Aber für uns ist das o. K. Hängt sicher auch vom Alter des Patienten an. Mein Mann ist Anfang 40 und daher noch sehr mobil und beweglich. Wie alt ist dein Vater? Überlege, was man ihm zumuten kann und was nicht. Aber ob er sich auf Dauer in einem Krankenhaus oder ambulant behandeln lässt ist zweitrangig. Ihr solltet euch wirklich noch eine zweite Meinung einholen und dann euren Weg festlegen.

Warte ab, ob sich noch jemand meldet. Ansonsten kann ich dir gerne die Adresse von unserem Onkologen geben, für eine zweite Meinung lohnt sich die Fahrerei sicher.

So, ich wünsche euch vorerst alles Gute und vor allem, dass die 6 Zyklen Chemo gut angeschlagen haben. Ich weiß, dass es schwer ist, mit dieser Diagnose zu leben. Versucht trotzdem die Nerven zu behalten, sonst wäre von Anfang an alles verloren...

Halt die Ohren steif, lieben Gruß von Monika
Mit Zitat antworten