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Alt 04.01.2007, 11:12
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Barbara_vP Barbara_vP ist offline
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Standard AW: niedrig malignen Non-Hodgkin-Lymphoms

Guten Morgen Torsten
in der Regel sind niedrig maligne Lymphome nicht heilbar, das heisst aber nicht, dass man eine sehr schlechte Prognose hat. Es ist dann immer ein Restkrebs im Körper, der dann kaum Bescherden macht. Und irgendwann dann wieder anfängt zu wachsen. Ich lebe mit dem Restkrebs nun seit Mai 2004 und er verhält sich immer noch ruhig.
Die Stadieneinteilung kannst du zum Beispiel hier lesen:
http://www.meb.uni-bonn.de/Cancernet...RUNGDERSTADIEN
Aber es gibt auch noch viele andere Seiten im Netz, die das erklären.
Ist das Knochenmark betroffen, bist du sofort im Stadium 4.
Allerdings ist zwar eine Knochenmarkpunktion wichtig und gut. Ich selbst hatte 20% Besiedlung und da spricht man von wenig. Somit ist 20-30% auch noch nicht sehr viel. Obwohl das Knochenmark betroffen war galt zuerst die Devise Wait and watch. Treten Symptome auf wie Fieber Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und Nachtschweiß, sollte man mit der Behandlung anfangen, auch um die Symptome zu lindern und die Krebsaktivität zu verhindern.
Die Chemos sind aufgrund der Medikamente gegen die Nebenwirkungen der Chemo gut verträglich.
Zur Prognose kann ich nicht viel sagen. Seit dem es Rituximab gibt, ist die Prognose verbessert worden. Allerdings ist Rituximab noch nicht solange auf dem Markt und für NHLs in der Erstbehandlung auch noch nicht so lange zu gelassen, so dass es noch keine verlässlichen Aussagen gibt.
Vor Rituximab lag die 5 jahresprognose so um die 50%. Das heißt von 100 Leuten leben nach 5 Jahren noch 50 und das ist doch sehr viel. Bei diesen Zahlen sind alle Stadien drin und auch die Todesfälle, durch Unfalltod und andere Krankheiten wie zum Beispiel Herzinfarkt.
Rituximab ist ein gutes Medikament, das sich wie ein "Film" über die Krebszellen legt und das Schloss zuklebt. So können die vorbei "fliegenden" Wachstumszellen sich nicht mehr auf die Krebszelle setzten und der Zelle, den Impuls geben zu wachsen.
Mein NHL wird nach einer neuen Studie (wurde behandelt) behandelt, die nun Patienten betreut, die seit 2002 bis heute kein einziges Rezidiv hat. man hatte mir mit einer herkömmlichen Chemo (nur CHOP) gesagt 50%. Inwieweit Rituximab die Lebensdauer verlängert wird sich zeigen. Aber die 50% Todesrate wird sinken!!!
Jetzt denke mal ein paar Jahre weiter, da wird die Medizin noch weiter sein und es wird noch mehr neue Medikamente geben, die dann wiederrum das Leben verlängern. Hier wirst du viele Leute treffen, die die 5 Jahre längst überlebt haben. Wie die 10 Jahresprognose ist, da muss ich passen. Nach 5 Jahren gilt man als gesund nach 10 Jahren als geheilt.
Es gibt welche die werden steinalt damit, und wieder andere nicht. Aber Torsten, so ist das auch im mormalen Leben. Aber denke immer bei solchen prognosen es ist "nur" ein Median. Also bei 50% werden auch 50% gesund/leben noch. Es ist schwer positiv zu denken aber versuche es.
Und noch einmal die Medizin schreitet mit schnellen Schritten voran. Und falls ein rezidiv kommen sollte (betonung auf sollte), gibt es eine neue Behandlung, die dann auch wieder das Leben verlängert.
Zur Lebensqualität ist das so eine Sache... Jeder sieht das anders. Vielleicht kannst du hier gerne auch per PN , da die Frage konkretisieren.
Ich hoffe einwenig geholfen zu haben.
Am besten ist du machst dir eine Fragenluiste und fragst.
Ein NHL bedeutet nicht gleich den TOD, man kann gut damit leben. Ich tue es seit 2003 seit Diagnosestellung.
liebe Grüße
barbarea
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