AW: Ein Kampf beginnt...
Hallo Ralf,
es wird eine Weile dauern, bis Euch das ganze Ausmaß dessen, was die Diagnose BSDK für Deinen Papa bedeutet, bewußt wird.
Ich hab mich "reingestürzt", hab meine Eltern bei den Arztbesuchen, Aufnahmen im Krankenhaus, Gesprächen usw. begleitet. War für beide da, hab meine Hoffnung bis zum Schluss nie aufgegeben.
Es ist fürchterlich, was nicht nur bei dieser Krankheit mit einem passiert: die Gedanken überschlagen sich, der Glauben an klitzekleine Wunder wird übermächtig, die Kräfte die in uns stecken überraschen uns, wir staunen über uns selbst ob dieser Verarbeitung von so vielen Sachen, die auf uns zukommen. Wir stecken mittendrin, ein weg gibt es nicht. Vorallem nicht, wenn wir als Familie funktionieren und sie als solche verstehen: füreinander da sein, Kraft und Hilfe geben, stützen.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du jetzt nach dem ersten Schock ein wenig zur Ruhe kommen kannst. Versuch ruhig und mit Bedacht die nächsten Schritte mit Deinen Eltern zu planen: sucht gemeinsam den Onkologen auf, sprecht mit dem Hausarzt und: lasst Euch von Ärzten nicht verunsichern. Auch Ärtze können nicht alles wissen. Und Liebe versetzt manchmal Berge.
Herzlichst aus Leipzig
Anke
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Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum
eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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