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Alt 22.02.2007, 21:01
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Vidamia Vidamia ist offline
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Ausrufezeichen AW: niedrigmalignes Non-Hodgkin-Lymphom

Hallo Elke

Auch ich hab mich gefreut von dir zu lesen. Ja....., lange wurde auf dieser Seite nicht geschrieben. Auch ich lese mir hin und wieder alte Beiträge durch.

Es hat sich viel bei mir getan. Ich habe geheiratet und ein 1/2 Jahr später wurde ich schwanger. Unsere kleine Nora ist jetzt 6 1/2 Monate alt. Sie gedeiht prächtig und macht uns jeden Tag mehr freude.

Ich bin auch froh das Nora schon ein 1/2 Jahr alt ist. Die jetzige Zeit ist viel ruhiger und entspannter. Die letzten 6 Monate haben mich wirklich geschafft. Ich war fix und fertig und hab viele Dinge schleifen lassen. Das Leben verändert sich von jetzt auf gleich und ich musste mich lange daran gewöhnen, das ich nicht mehr arbeiten gehe. Ich gehe nämlich gerne arbeiten. Ich muss unter Menschen sein.

Aber.....jetzt habe ich mir mit Nora einen anderen Alltag aufgebaut und damit komm ich super zurecht (während mein Mann arbeiten gehen muss). Wir unternehmen viel und sind jeden Tag an der frischen Luft.

Wo auf der einen Seite positives ist, gibt es auf der anderen Seite negatives.
Mein Vater ist seit Anfang des Jahres an Speiseröhrenkrebs erkrankt. Es haben sich schon Metastasen in der Lunge gebildet. Er war 3 Wochen im Krankenhaus. Der Tumor ist inoperabel, da er bereits die Hälfte der Speiseröhre befallen hat. Er bekommt Chemo und evtl. noch Bestrahlung.

Manchmal weiss ich nicht mehr weiter. Durch Nora bin ich emotional so eingebunden, dass ich mich mit der Erkrankung meines Vaters noch gar nicht so richtig auseinandersetzen konnte. Schlimm, finde ich. Vielleicht will ich das aber auch nicht so wirklich. Ich weiss wie schlimm es um ihn steht und jeder Tag ist ein Geschenk. Ich mach mir auch sorgen um meine Mutter.......

Bei meiner Nachsorge vor 2 Wochen wurde ich, da ich mit meinem Onkologen über meinen Vater sprach, so stark mit der Situation konfrontiert, dass ich fast zusammengeklappt bin. Mit einem Rollstuhl wurde ich in ein Zimmer gebracht und musste mich dort hinlegen. Ich habe geweint und brachte erst keinen Ton heraus. Diesen Tag konnte man streichen.

Erfreulich ist, dass es meinem Vater momentan gut geht und er die Chemo gut verkraftet. Er schaut nach vorne und das ist wichtig.

Elke, ich würde mich freuen öfters von dir zu hören.

Ich wünsche dir alles Gute und das die Depressionen deines Mannes nicht von langer dauer sind.

Alles Liebe und schöne Grüße
wünscht dir
Sabrina
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