Hallo zusammen,
heute wurde meine Geduld und mein Einfühlungsvermögen wiederum auf eine harte Probe gestellt.
Mein Freund muss sich heute auf die Darmspiegelung morgen vorbereiten. D.h. die vorbereitende Prozedur mit Colophos und sonstigen Abführmitteln ist durchzustehen. Er sitzt jetzt nur auf Toilette und hat irrsinnige Schmerzen, der Tumor drückt wohl und dazu dieser agressive Schleim. Es ist schwierig, ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll und stehe hilflos daneben und kann nicht helfen. Kann ihm die Schmerzen nicht abnehmen und möchte mich am liebsten verkriechen um die Qual nicht mitansehen zu müssen. Habe ihm Tee gekocht, Ersatzwäsche und Einlagen bereitgelegt und halte ihn, wenn er vor Schmerzen heult. Werde mich gleich noch ein bisschen zu ihm setzen und vorlesen, das beruhigt ihn am meisten. Nebst den Sportsendungen im Fernsehen
Ich versuche sein agressives und verletzendes Verhalten zu "übersetzen": eigentlich will er mir sagen, wie verzweifelt und hoffnungslos er ist, dass er mir etwas anderes bieten wollte, als jetzt seine Krankheit mitzutragen. Er drückt diese Gefühle mit motzen und um sich schlagen aus. Wie ein verletztes Tier in seiner Höhle, dem man nicht zu nahe kommen darf.
Ich bin jetzt wütend
. All die Strapazen mit Chemo, Bestrahlung, OP, Abszess, Stoma usw. usw. all die Schmerzen und den Stress. Was kann/darf einem Menschen zugemutet werden?
Herzliche Grüsse
Eva