Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 14.10.2003, 14:50
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Chemo mit Campto

Hallo Heike,

vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort. Mit Prof. Dr. Vogl. habe ich schon einmal Verbindung aufgenommen. Ich muss jetzt erst einmal alle Infos "verdauen" und dann es dann mit meiner Mama und dem Rest der Familie besprechen, bevor wir entscheiden, wie wir weiter vorgehen.

Liebe Grüße und alles Gute, Sybille!

Da Du gebeten hast Dein Mail ins Forum zu stellen, versuche ich, füge ich sie nachfolgend ein:

Hallo Sybille, hallo Doris,
ich schreibe euch heute eine kurze gemeinsame, Antwort, da ich leider z.Z.
nicht ins Internet komme und somit meine Erfahrungen leider nicht für alle
im Forum veröffentlichen kann.
Ich wurde im Januar diesen Jahres im Städt. Klinikum Solingen operiert, als
man lebensbedrohlichen Darmverschluß diagnostiziert hatte. Bei der
Entfernung eines Darmabschnittes stellte man Metastasen in der Leber fest,
die im März 2003 in einer weiteren OP entfernt wurden. Restmetastasen wurden
dann bei einem hier ansässigen Onkologen ( Dr. H.J. Bach, Siemensstr.35, in
42657 Solingen - Tel.: 0212/ 7 45 75 ) mit Chemo und Hyperthermie behandelt.
Zunächst wurde 5 Fu über eine 24 Std.-Infusion verabreicht, später sollte
Oxaliplaton in Verbindung mit 5 Fu eingesetzt werden, was bei mir aber schon
nach wenigen Minuten heftiges Kribbeln in Händen und Fußen verursachte und
deshalb sofort abgeseztz wurde.
Deshalb wurde in der nächsten Sitzung Campto eingesetzt, als
Kreislaufbeschwerden auftauchten wurde vorbeugend eine halbe Ampulle Atropin
gespritzt. ( wirkt gut, aber macht etwas müde )
Der Tumormarker stieg zunächst unter dieser Behandlung an, fiel aber im
Verlauf des Zyklus ( 6 Mal ) drastisch ab.
Da die Lebermetastasen sowohl bei der Sonographie, als auch im CT nicht
sichtbar sind, schickte mich Dr. Bach nach Frankfurt zum MRT, weil dort der
Chefarzt der Radiologie Spezialist auf dem Gebiet der Krebsbehandlung ist.
Er entwickelte mit seinem Team ein Verfahren der " lokalen Chemo " ( also
direkt über eine Sonde in die Leber ) und des Laserns. Das erste Verfahren
wurde bei mir nicht eingesetzt, da die Metastasen schon bei der ersten MRT-
Untersuchung um 15%, dann um 50% und beim 3. Mal weiterhin um die Hälfte
reduziert waren. Die Metastasen haben nun eine Größe von 0,5 mm bis 3mm und
können in 2 Wochen per Laser entfernt werden, sodass von einer dauernden
Chemo abgesehen werden kann.
Die Lasermethode ist möglich bei einer Metastasengröße von 4- 5 cm.
Hyperthermie und Camptobehandlung müßten bei jedem guten Onkologen ( also
ambulant ) möglich sein und dauert etwa mit den begleitenden Infusionen
gegen die Nebenwirkungen ( Kortison, Hevatril gegen Übelkeit ) etwa 3 Std.
Anschließend kann 5Fu über den Port infundiert werden. Man kann mit einem "
Chemobällchen " in der Tasche ziemlich beweglich nach Hause gehen und sich
den schöneren Dingen des Lebens widmen... und das solltet ihr !!! -)

Für heute nur soviel. Solltet ihr weitere Fragen haben freue ich mich auf
eure E- Mail. Hoffe auch demnächst wieder im Forum dabei sein zu
können.Vielleicht gelingt es euch bis dahin, meine Antwort an euch dort
hinein zu stellen?!

Bis bald mit den besten Wünschen
Liebe Grüße Heike


sylar55@aol.com
Mit Zitat antworten