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Alt 22.11.2006, 08:55
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Standard AW: Adenokarzinom inoperabel

Liebe Erika,
als ich Deine Antwort las, hätte ich jubeln können. Das war genau, was ich brauchte. Eine Prognose darüber, wie lange ich noch zu leben habe, wurde nicht gegeben. Ich hätte sie sowieso nicht geglaubt und ich lasse mich auch nicht vom dem, was ich bisher über die Lebenserwartung gelesen habe, beeindrucken. Ich halte länger durch. Du wolltest wissen, warum ich nicht bestrahlt werde. Ganz einfach wohl deshalb, weil zu viele Metastasen in der Lunge sind. Meine Lunge sieht folgendermaßen aus: Links oben ein etwas über 4 cm großes Loch , das ist der Primärtumor. Dann gibt es rechts noch ein etwas kleineres Loch und noch reichlich andere Minilöcher. Mein Lungenarzt sagte gestern, dass da zu viel zu bestrahlen sei und es deswegen nicht ginge. Deswegen geht wohl auch eine Operation nicht mehr. Das gute an der ganzen Geschichte ist, dass die Metastasen bisher auf die Lunge beschränkt sind. Nirgendwo anders wurden welche gefunden. Ich glaube schon, dass ich einen guten Lungenarzt habe, zumindest sagte jeder andere Arzt, dass ich bei ihm in guten Händen sei. Er hat für mich auch schon für Donnerstag einen Termin beim Onkologen gemacht, damit die Chemo besprochen werden kann. Genauso schnell hatte er übrigens einen Termin mit dem Krankenhaus wegen der Bronchoskopie gemacht. Der Lungenarzt hat seine Praxis in einem Ärztehaus, in dem auch eine große onkologische Praxis ist, außerdem gibt es da Radiotherapie und alle Arten der Radiologie. Da alle Praxen miteinander vernetzt sind, kann sich jeder Arzt die gesamte Krankengeschichte auf seinem Rechner ansehen. Ich halte das für einen Vorteil. Ihr Lieben, verzeiht, wenn ich so viel hier texte. Aber es erleichtert mich. Heute Nacht wurde ich wach und mir wurde mit aller Wucht die Diagnose gefühlsmäßig klar. Verstandesmäßig hatte ich sie schon erfasst. Ich konnte dann nicht mehr schlafen und die Angst wuchs als großer, dicker, kalter Klumpen in mir. Ich muss noch lernen damit umzugehen, denn egal wie lange ich noch zu leben habe, von Angst soll mein Leben nicht bestimmt sein. Erika, wie bist Du damit fertig geworden?
Liebe Grüße
Christel