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Alt 08.02.2006, 17:32
eta eta ist offline
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Daumen runter Uterussarkom, Gebärmuttersarkom

Hallo an Alle,

ich bin neu hier und suche Rat und Austausch.


Vor knapp 2 Jahren wurde bei einer Routineuntersuchung ein Myom in der Gebärmutter festgestellt. Da ich keine Beschwerden hatte, wurde alle 3 bis 4 Monate die Größe kontrolliert. So etwa im Oktober letzten Jahres bemerkte ich, daß das Myom deutlich gewachsen war. Ich bin aber wegen Zeitmangels nicht gleich zum Arzt gegangen, da Myome ja gutartig sind, habe ich mir nichts weiter dabei gedacht.

Mitte Dezember bekam ich eine extrem starke Blutung, obwohl die letzte einigermaßen regelmäßige Periode im Juli war.

Ich habe sofort einen Arzttermin ausgemacht und habe mich mit der Ärztin zusammen entschlossen, die Gebärmutter entfernen zu lassen.

Da mein zweiter Sohn per Kaiserschnitt zur Welt kam, hatte ich Panik vor dem Bauchschnitt.

Wir haben einen Arzt gefunden, der auch große Gebärmütter laparoskopisch entfernt.

Ich habe mich also Anfang Januar ohne Sorgen und Bedenken ins Krankenhaus begeben. Natürlich mußte ich einwilligen, daß bei Komplikationen doch ein Bauchschnitt gemacht wird, aber was sollte schon schief gehen?

Als ich nach der OP wieder wach und auf meinem Zimmer war, bemerkte ich schnell, daß ich doch einen Bauchschnitt bekommen hatte. Na, dann war das Teil halt doch zu groß, was soll’s. Hauptsache, das Ding ist raus und ich habe die OP überlebt.

Am späten Nachmittag kam dann der Arzt vorbei, machte ein besorgtes Gesicht und verkündete mir, daß man bei der laparoskopischen OP Merkwürdigkeiten entdeckt hätte und deshalb zum Bauchschnitt gezwungen gewesen wäre. Man hätte seltsames Gewebe auf dem Blasendeckel sowie bedenkliche Lymphknoten und andere hochsuspekte Sachen gefunden, die nun untersucht werden würden. Bis zum Abschluß der Untersuchungen, sollte ich mir nicht allzu viele Gedanken machen, das würde schon werden.

Gegen Ende der Woche wurde angeordnet, die Lunge zu röntgen und MRT von Becken und Abdomen zu machen. Ich fragte nach dem Sinn dieser MRTs. Die wären nötig, weil man eben diese suspekten Dinge gefunden hätte und deren Lage und Größe noch mal genau abklären müsse.

Mir ging dann schon so einiges durch den Kopf, aber genaues wußte ich noch nicht. Am Tag vor meiner Entlassung kam dann die Hammerdiagnose: Uterussarkom. Sehr seltene Krebsart, ein niedergelassener Gynäkologe würde das höchstens einmal in seinem Praxisleben sehen.

Für die Therapie wollte sich mein Arzt mit zwei Kollegen beraten, weil es keine Standarttherapie gäbe.

Er rief mich dann zu Hause an und sagte mir, daß nach Rücksprache mit der Uniklinik Frankfurt und dem Krankenhaus Höchst eine hochdosierte Hormonbehandlung über 3 Monate angesagt wäre mit dem Ziel, die verbliebenen Tumore zu schrumpfen und dann ggfl. operieren zu können. Wobei das Problem ist, daß die Tumore sehr dicht an der Hauptschlagader liegen und unbedingt ein Gefäßchirurg bei der OP dabei sein muß.

Dumm gelaufen! Ins KH mit einem harmlosen Myom, raus aus den KH todkrank, nichts ist mehr so wie es vorher war. Wie lange habe ich nach den 3 Monaten Tabletteneinnahme noch zu leben? Kann mir niemand sagen.

Ich werde nächsten Monat 53 Jahre alt, habe einen Mann und zwei Söhne (30 und 14 Jahre alt) und wollte eigentlich noch erleben, wenn meine Enkeltochter (8) Abitur gemacht hat.

Ich habe hier schon gesucht, aber nichts über diese Krebsart gefunden. Hat jemand selbst Erfahrung damit oder vielleicht als Angehöriger? Ich würde mich über jeden Austausch freuen.

Danke fürs Lesen.

Liebe Grüße

eta
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