Thema: es tut so weh
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #34  
Alt 26.08.2002, 09:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard es tut so weh

Hallo liebes Kaninchen - Tina S.
ich fühle mich sehr mit dir verbunden.
Lass dich also erst einmal knuddeln.
Ja - ich habe nach wie vor Bammel vor der Urnenbeisetzung und der Trauerfeier. Ich habe Angst, dass ich ausflippe. Mich nicht zusammennehmen kann vor lauter Schmerz...
Es hat sich in den letzten Wochen so viel aufgestaut.
Wir hatten z. T. auch sehr seltsame Anrufe.
Dies schafft einen - wenn jemand anruft, mit dem man nichts zutun haben möchte und der einem dann vorjammert, wie schlecht es dem jeningen geht. Vor allem mit dem Hintergrund, dass meine Schwester diese Person absolut nicht ausstehen konnte.
Klar - man kann den Hörer einfach auflegen - aber da ist man dann zu "gut erzogen".
Morgen ist der Tag - meine älteste Schwester und ich haben einiges geplant. Entweder wird es eine sehr schöne Feier oder ein Fiasko. Ich möchte so gern dass alles gelingt.
Sie soll eine sehr sehr schöne Feier bekommen.
Hört / liest sich jetzt, als ob ich verrückt wäre, ich habe das Gefühl, dass sie es irgendwie mitbekommt.
Von daher ist es mir so wichtig.
Mein Mann meint auch schon, ich sei ziemlich abgedreht.

Liebe Tina S. - es tut mir so leid, dass es bei deinem Vater dann doch so schnell ging.
Aber ich habe auch bei meiner Schwester überlegt - was ist besser?
Mein eines ich sagt mir, es ist besser so - sie musste nicht lange leiden und vor allem ohne Schmerzen. Denn die hatte sie zum Glück nicht nur diese sehr sehr grosse Schwäche und Müdigkeit.
Das andere ich sagt mir, es ist so ungerecht. Warum, warum, warum...
Ich kann es nicht verstehen. Sie war eine so tolle Frau, charmant, intelligent, mit großem Herz.
Sie - wir - hatte/n noch so viel vor. Die Hochzeit...
eine Reise...
aber irgendwie ging es alles viel zu schnell.

Es gibt so viele Schweinehunde, die leben - gesund und fröhlich ohne Beeinträchtigungen....
tun anderen so viel Leid an ...
Aber so darf man nicht denken.
Auch habe ich mich schon öfters gefragt, warum nicht ich sondern ausgerechnet sie...
habe ich einen größeren Schutzengel...
Ich kann es so schlecht in Worte fassen.
Aber Tina - ich glaube du verstehst mich.
Wir haben unsere Aufgabe noch nicht erfüllt - also gilt es, weiterleben - gerade für unsere Lieben, müssen wir ein relativ normales Leben führen. Wir haben die Verpflichtung, ein gutes, glückliches Leben für sie mitzuleben.

Lieber Steffen,
erst einmal herzliches Beileid.
Es tut mir sehr sehr leid.
Zu dem Thema Ärzte - ich denke auch manchmal, dass meine Schwester vielleicht bei einem anderen Arzt besser aufgehoben wäre. Verfluche ihre Frauenärztin, die den Krebs zu spät registriert hat. Es immer auf Hormonschwankungen geschoben hat. Obwohl ein Knoten bereits recht früh zu tasten war.
Aber ...
Leider hilft es nichts.
Es ist m. E. Schicksal - wir können es nicht oder nur in begrenztem Umfang selbst bestimmen, ändern in den seltesten Fällen.
Bitte verzage nicht und auch verbittern und mit dem Leben hadern führt dich nicht weiter.
Es macht dich zu einem harten, ungerechten Menschen, der sein eigenes Leben kaum gerecht werden kann.
Auch für dich scheint irgendwann die Sonne wieder
- der Schmerz selbst wird nie vergehen, aber (so hoffe ich zumindest) abeben.
Wir müssen weiterleben.
Ich drück dich ganz fest und bin in Gedanken bei dir.
Alles Liebe

Auch für alle anderen, die diese Seiten lesen und verfolgen, wünsche ich Hoffnung, Kraft und weiterhin Mut, in dieser sch... Situtation den Kopf nicht ganz hängen zu lassen.
Lisa - die Robbe

P. S Es scheint noch eine zweite Lisa zu geben, daher werde ich mich auch weiterhin mit Lisa der Robbe zu Wort melden.
Mit Zitat antworten