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Alt 15.02.2010, 10:56
Marcel Marcel ist offline
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Registriert seit: 10.02.2010
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Standard AW: Wie geht es nun weiter??

hallo zusammen,

vielen dank für eure lieben nachrichten.

ja, ihr hattet recht, mein freund, als ich es ihm sagte, war er überfordert, doch er rief mich seitdem jeden tag an und kam am freitah sehr viel früher von der arbeit zu mir und wir sind für das we weggefahren. er will es mit mir durchstehen.
aber er hat mir zugesagt, dass wir uns die we´s schön machen und auch die behandlungspausen. nun ist er immer bei mir oder ich bei ihm. ich bin froh, dass er wieder für mich da ist und es tut mir leid, dass er so angst um mich hat. manchmal bringe ich die kraft auf, ihm halt zu geben.

einerseits freue ich mich sehr darüber, doch anderseits frage ich mich, ob er das durchhält, wobei ich nicht genau weiß, was man durchhalten muss. ich kenne nur das erstmal, was hier steht von betroffenen und angehörigen.

mein hausarzt ist auch sehr nett. er kam neulich, da seine praxis nicht weit weg ist, nach ende der zeit zu mir vorbei und eigentlich nicht mal als arzt. vielleicht schon was mitleid, weil ich alleine bin, aber ich sollte lernen, solche dinge anzunehmen, auch wenn ich immer alles alleine mit mir ausgemacht habe und ausmachen musste.

da ich studiere, hat er mich auch erstmal au geschrieben. wegen der thera und so. machmal denke ich mir, vielleicht sollte ich doch wieder zur uni gehen, mich ablenken, aber das mit dem ablenken klappt zur zeit nicht so gut. weil auch immer die kopfschmerzen da sind. eigentlich sind sie immer da und dann kommt es, fast kolikartig, als haut mir wer mit dem hammer auf den kopf. manchmal wünsche ich mir nur noch dann, ohnmächtig zu werden.

wegen karneval in nrw ist die praxis geschlossen. aber gleich morgen frage ich nach dem anti-brechmittel. hilft das denn wirklich gut? zur zeit traue ich mich kaum noch was zu essen oder trinken, obwohl es gerade jetzt wichtig wäre, dass ich was zu mir nehme.

ich kämpfe erstmal weiter, auch wenn ich nicht abschätzen kann, wohin mich der kampf bringen wird. aber ich muss es für meine tiere tun.

mit den nachbarn und meinem hund ist es schwierig, denn ich bin mehr introvertiert. ich grüße sie im treppenhaus und mehr kenne ich sie nicht. mein hund ist auch ein jagdhund, den ich aus meiner heimat habe und nur auf mich fixiert ist. sie geht mit keinem anderen, ausser mit mir oder mit meinem freund, aber der ist ja nun da und geht auch mit ihr. sie merkt dass mir nicht gut ist, beschützt und bewacht mich und lässt mich nicht aus den augen. sie gibt mir den meisten halt, denn wenn sie sich an mich schmiegt, weiß ich, alles wird gut.
mein arzt ist zwar von dem negen kontakt nicht so sehr erfreut, wegen krankheiten und so, aber ich brauche sie, so wie sie mich einst brauchte, als sie zu mir kam und trotz schnee und kälte und ich das gefühl habe, meine temperaur nicht regulieren zu können und ständig friere, gehe ich gerne spazieren und und die frische luft tut mir gut.

aber meine gedanken kreisen nur um das eine, den schmerz und was wird. und diese angst. in der klinik, die fremden menschen, die mich anfassen, was ich nicht leiden kann, mit mir dinge machen, die ich nicht verstehe. mein freund (er ist älter als ich) hat auch gesagt, dass ich darauf bestehen soll, dass sie mir erklären, was sie machen, vorhaben, welche nebenwirkungen zu erwarten sind, etc... aber die haben da ja so viel zu tun, dass ich auch nicht nerven will und die wissen ja, was sie da tun (denke ich mal).

dabei habe ich so viele fragen. bekommt man sowas wie eine haushaltshilfe, wenn gar nichts mehr geht oder vielleicht essen nach hause, was vielleicht kein pizzadienst ist?

was ich schon erfahren habe, dass ich einen beindertenausweis wohl beantragen darf und eine freistellung hat mein arzt an die gkv geschickt (oder so ähnlich). aber was bringt so ein wisch?

was ich auch nicht finden kann; geht das mit chemo und bestrahlung wieder ganz weg aus meinem körper vielleicht oder halten sie es nur auf und ich muss damit irgendwie leben?

ich habe so viele fragen und weiß nicht, wo ich sie stellen kann, gibt es stellen, die sich zeit für einen nehmen und einem alles erklären, sich aber auskennen? also nicht sowas wie eine telefonseelsorge.

psychologische unterstützung wurde mir auch angeboten. erstmal in der klinik, aber ich habe abgelehnt. war das dumm von mir?

danke aber für euren zuspruch, auch wenn ich nur vielleicht wenig schreiben werde, denn wenn ich hier eine stunde still mitlese, bekomme ich manchmal noch mehr angst vor allem, besonders wenn ich mir dann noch die fachbegriffe raussuche und sie so erklärt sind, dass ich sie verstehe.

lieben gruß und ein wenig kraft an euch allen

marcel
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