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Alt 23.05.2013, 02:13
Phil92 Phil92 ist offline
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Standard MH Stadium IIA (3?) - 3 Zyklus

Servus!

Ich bin neu hier, mh ich weiss nicht wo ich beginnen soll. :-P

Bin 21.

Ich habe im Jahr 2011 eine Schwellung am Hals bemerkt/ertasten können und da diese nicht verging bin ich zu meinen Hausarzt...

Der meinte "Es könnte sich hierbei um einen einfachen Infekt handeln, ich solle abwarten und wieder kommen wenn diese Schwellung nicht zurück geht."

Gesagt - getan, nach ein paar Monaten wurde die Schwellung größer anstatt kleiner. (War zu dieser Zeit unter viel Druck aufgrund der Arbeit / Prüfungen, Kurse, etc.).

Beim 2ten mal bin ich zu einer Ärztin in der Nähe meiner Arbeit (ging sich Zeitmäßig nicht besser aus), diese meinte sie macht eine Blutuntersuchung und gab mir zeitgleich eine Überweisung für ein Ultraschallbild.
Ich nahm den Termin sobald als möglich wahr (Der Mann beim Ultraschall meinte die gehören aufjedenfall heraus) und mit den Unterlagen bin ich wieder zu der Ärztin.

Als ich dort saß meinte sie aufgrund des Blutbilds und den Symptomen (das keine Schmerzen damit verbunden waren) handelt es sich höchstwahrscheinlich um keinen bösartigen Tumor.

Weiters meinte sie zur Sicherheit machen wir noch ein CT. Ein paar Tage später kam ich mit den Befunden zu ihr.

Sie erklärte mir das dies Lymphknoten seien und das es sich zu einer hohen Wahrscheinlichkeit um nichts Böses handelt. (Es sind zu dieser Zeit 1 1/2 Jahre vergangen, seit meiner persönlichen Entdeckung)

Da großer Prüfungsdruck und familiäre Probleme auf mir lagen (in diesen Jahr verstarben viele mir nahe stehende und ohne jetzt übertreiben zu wollen lagen in diesen Jahr die hälfte meiner Familie im Spital ... ich bin ein Typ der Emotionen verbirgt und selbst damit klar kommen will (das half mir beim Erklären gegenüber
Freunden und Verwandten das ich Krebs habe), als kurzes Bsp. weinte ich nicht als meine Grand-ma starb, aber es hat mich innerlich zerissen , ich war emotional komplett fertig, also ich hab sozusagen immer ein Pokerface auf und lass mir nie etwas anmerken - aber egal ich schweife ab)
und ein gewisses Maß an Vertrauen gegenüber dieser Ärztin vorhanden war, lies ich es dabei bleiben.

30.11.2012 Prüfung mit Auszeichnung bestanden ! Die Freude war groß.

Ab da war ich etwas gelassener (Prüfungsstress war wie weggeblasen ).

Meine Freundin, die Familie, die Freunde drängten alle dazu das ich mir diesen Lymphknoten nochmal untersuchen lassen soll, da diese nicht zurück gingen und den Anschein hatten wieder größer zu werden.
Da auch die Arbeitskollegen meinen Lymphknoten bemerkten und meinten ich solle einen Privatarzt aufsuchen, tat ich es. (anstatt wieder zu einen Allgemeinmed.)

Dieser meinte ich bräuchte schnellstmöglich einen Termin für eine OP, er fixierte mir gleich einen Termin.

16.1.2013 Lymphknoten-Biopsie
19.1.2013 Diagnose: Morbus Hodkin IIA (3?)

"Sie haben Krebs" - Diesen Satz zu hören, hätte ich mir nie träumen lassen. Ich war LEIDER so ein Typ der die Gesundheit als eine Selbstverständlichkeit wahrnahm.
Ehrlich gesagt hab ich es ziemlich gelassen aufgenommen, da es geheißen hat der Krebs wäre sehr gut heilbar. Trotzdem war mir mulmig, aber ich ließ es mir nicht anmerken, ich wollte nicht das sich jemand Sorgen macht deswegen. (darum vorhin das Themo Pokerface, es hat auch Vorteile)
Ich war trotzdem so dankbar für alldiejenigen die mir so stark zur Seite gestanden sind, obwohl Sie ihr eigenes Leben auch bewältigen haben müssen und viele sicher eigenen Probleme hatten.
In gewisser weise war es aber trotzdem lustig das manche mehr Probleme mit meiner Erkrankung hatten als ich selbst. Ich stellte Ihnen klar das es mir gut ging und mich sowas nicht aus der Bahn wirft und es liegt womöglich in meiner Natur über so etwas zu stehn.
Es waren Menschen aufgrund meiner Krankheit sehr traurig und wie gesagt ich erzählte den meisten nur die positiven Sachen, da sie mir so leid taten und ich es nicht verkraftete sie traurig zu sehen.
Meine Freundin erzählte das Ihr Vater weinen musste und sie ihn vorher noch nie weinen hat sehen. Es tat einfach sehr weh zu wissen, das andre meinetwegen traurig sind.

Ich lud alle ins Spital ein und sprach mit jeden einzeln darüber und dann gings allen besser.

Dann
etliche Blutuntersuchungen
CT PET
MRT
Kryokonservierung (eher mein persönlicher Wunsch)
klarerweise Chemos
usw.

Hatte seither

3 Zyklen (also 6 Chemo's)
und nochmals 1 PET am 15.5.2013

Bei den 1-4 Chemo's hab ich fast nichts gemerkt.
Zwar hatte ich Mundschleimhautentzündung, Trockenheit im Mund, Venenschmerzen, Fußschmerzen, oft Krämpfe, aber es war aushaltbar.
Sodbrennen hatte übrigens ich immer sehr stark, meistens bis 4 Uhr morgens ... Seitdem hatte ich einen neuen Tageszyklus und konnte bis vor kurzem nicht vor 3 Uhr morgens einschlafen.
Aber das hat sich wieder gelegt :P, bin schon sehr müde =).

Ab der 5 Chemo wurde mir am Tag davor schon schlecht ... In div. Foren und von anderen Betroffenen hab ich erfahren das es viel mit Kopfsache zu tun hat (ich hab's mir eh schon gedacht... da ich ein recht fantasievoller Mensch bin)
Es wurde echt heftig.. Bei der 5. musste ich mich im Spital übergeben aber hab's wieder "runter" geschluckt, da dies eine Tagesklinik war und ich andere damit nicht belasten wollte.
Vor der 6. Chemo hab ich mir am Morgen schon Magenschutz reingeschmießen, jedoch ohne Erfolg.
Diesmal war die Übelkeit wieder stark vorhanden (von der Spritze, die man am ganzen Körper spürt). ich konnte mich mit nichts mehr ablenken, ich konnte echt nicht mehr.

Die nette Krankenschwester brachte mir ein FIRN Zuckerl (das der komische Geschmack nicht so stark zu spüren war (den ich immer hatte während und 1 Woche nach der Chemo))
Das war am 26. April

Mein Blick war aber so nach vorne gerichtet das ich trotz alldem mit einen Lächeln auf dem Gesicht nachhause fuhr.
Ich wusste es war vielleicht die letzte Chemo!

Habe am Montag die Besprechung wie es weiter geht.

Die Frage ist jetzt nur noch ob der Krebs aktiv oder inaktiv ist. Ich freu mich auf den Termin da es als ein Lichtblick ist, aber habe auch ein flaues Magengefühl dabei.
Ich wünsche mir von tiefsten Herzen keine Chemo mehr zu bekommen. Da diese mich echt mitnimmt (die Übelkeit)

Ich hatte die geniale Idee das ich hundemüde hingeh und dort dann durchschlafe während der Chemo, tja das war ein toller Griff ins Klo.^^ Außerdem war die Menge der Chemo soviel das ich mind. 1mal immer aufs Klo musste.
Meine Frage diesbezüglich obs noch Leute in den Stadium mit dem MH gibt. Wie ihr euch während den Chemos abgelenkt habt, wie oft habt ihr Chemos bekommen? Wieviele Bestrahlungen? Wurde es bei euch immer schlimmer?

Dies alles sind Fragen aus der Nervosität heraus :-S

Ich hoffe zwar so sehr das ich keine Chemo mehr bekomme, aber wenn es anders kommt kann ichs auch nicht ändern .... dann bleibt mir halt weiter nur der Blick zur Gesundheit und durchbeißen.

Puuuuu ich hab aber ausgeholt ... Sorry =/ hoffe es findet sich wer der es liest und mit dem ich darüber schreiben kann

Sorry für die ganzen Grammatikfehler, aber seht auf die Uhrzeit :P ich wollte das noch unbedingt fertig schreiben. Habe sicher vieles vergessen, aber warum sollte ich mir schlechtes merken und Platz für gutes verschwenden?
Also Sorry für die noch so großen Grammer Fehler und gute Nacht ! .P

mfg

Phil

P.S. Ich sehe jetzt das Leben aus einen anderen Winkel. Die Gesundheit ist ein hohes Gut und man sollte darauf achten! Es ist traurig das ich es erst durch eine solche Krankheit lernen musste. =/

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Das leben ist ein auf und ab, aber man entscheidet selbst wieviel Schwung man holt für das nächste auf. =)
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