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Alt 28.11.2009, 00:39
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sprotte sprotte ist offline
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Standard AW: Arbeitsunfähigkeit nach AHB

Hallo wattewuschel,

man bekommt während der AHB immer Übergangsgeld ( in Schleswig-Holstein von der Rentenversicherung Bund).

Du hast während der AHB Anspruch auf eine Beratung beim Sozialdienst.
Nimm es unbedingt in Anspruch. Ich wollte zunächst ablehnen da ich mich immer gut informiere und glaubte, alles zu wissen.
Es gibt jedoch sehr viel, was beachtet werden muß in Bezug auf weiterer Krankmeldung usw.
Es ist auch sehr wichtig, was im Abschlußbericht der Reha-Klinik steht. Du darfst z.B. keine bestimmte Aussage machen, wann du dich wieder arbeitsfähig fühlst.
Bei mir wurde reingeschrieben, dass ich unter Vorbehalt meine alte Tätigkeit wieder aufnehme (muß körperlich arbeiten und habe Probleme mit meinem Arm - Lymphödem). Sollte der Versuch scheitern behalte ich mir eine Umschulung vor. Nur so werden die Kosten für eine evtl. Umschulung vom Rententräger übernommen.
Wie gesagt, nimm das Beratungsgespräch beim Sozialdienst in Anspruch.

Das Übergangsgeld habe ich während der AHb beim dortigen Sozialdienst beantragt. Achtung: Der Antrag wird erst bearbeitet, wenn der Abschlußbericht der Reha-Klinik beim Rententräger eingegangen ist. Dann dauert es noch mal ca. vier Wochen, bis das Geld auf dem Konto ist. In meinem Fall hieß es, dass ich zwei Monate kein Geld bekam (vier Wochen AHB, nach weiteren vier Wochen wieder das 1.Krankengeld). Es wurde zwar nachgezahlt, ich war aber ganz schön am schwitzen.

Man wird aus der AHB grundsätzlich arbeitsunfähig entlassen. Mir wurde dringend geraten, mich danach noch mindestens vier Wochen krank schreiben zu lassen. Fängt man vorher an zu arbeiten und wird wieder krank (weil man sich überschätzt hat), bzw. man macht eine Wiedereingliederung so bekommt nur Wiedereingliederungsgeld. Erst nach vier Wochen greift wieder das Krankengeld!

Ich hatte große Hoffnungen auf die AHB gesetzt und glaubte, gleich danach wieder arbeiten zu können. Wie naiv. Ich wurde noch weitere sechs Monate krank geschrieben.
Meine Ärztin sagte immer, ich habe den Zeitpunkt zu bestimmen, wann ich mich wieder arbeitsfähig fühle.

Ich arbeite seit drei Wochen in der Wiedereingliederung für zwei Stunden täglich. Ich dachte zunächst, das lohne sich ja gar nicht. Meine Ärztin bremste mich jedoch aus.
Auf der Arbeit klappt es entgegen meiner Befürchtungen gut. Aber das ganze "drumherum"....
Ich bin alleinerziehend und habe bisher sämtliche Termine auf den Vormittag gelegt. Nun muß ich meinen Alltag völlig neu strukturieren und finde es total stressig. Es geht doch alles langsamer und beschwerlicher wie früher. Ab Montag arbeite ich vier Stunden. Mir graust es schon ;-)

Genieße die Feiertage und laß´es ruhig angehen.

LG Sprotte
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Lieber Gott: Bitte gib´mir Geduld - und zwar sofort!
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